Massive Baumfällungen: Wird Augsburger Stadtwald Opfer von Raubbau?
Plus Bürger sind schockiert, weil in Augsburgs Stadtwald massiv gefällt wird. Was Forstamtschef Jürgen Kircher zur Kritik sagt – und zu einer häufig geäußerten Spekulation.
Ärger, Wut, Entsetzen. So reagieren viele Bürger auf umfangreiche Baumfällungen im Stadtwald. Augsburgs grüne Lunge sieht an einigen Stellen ziemlich löchrig aus. An Waldwegen türmen sich Holzstapel. Durchs Unterholz ziehen sich Schneisen mit Baumstümpfen und Fahrspuren von schwerem Arbeitsgerät. Torsten Demleitner aus Hochzoll spricht von einer "Schande". Seit mehreren Jahren gebe es einen fortschreitenden Kahlschlag, der einen neuen Höhepunkt erreicht habe. Er ist nicht der Einzige, der öffentlich Alarm schlägt.
"Wer oft und regelmäßig in den Wald geht, kann mit eigenen Augen sehen, was die Augsburger empört", sagt Heike Fischer aus dem Univiertel. In den vergangenen drei Jahren seien im Stadtwald mehr Bäume geschlagen worden als in den 15 Jahren vorher, so ihre Beobachtung. Der städtische Forstamtsleiter Jürgen Kircher kennt solche Beschwerden, die gerade zunehmen. Er sagt, dass im Naturschutzgebiet unterm Strich nicht mehr Bäume gefällt würden als in früher - mit einer Ausnahme.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Immer wieder interessant, dass man jegliche Art der Baumfällung ohne fachliche Kenntnisse UND ohne Klärung des jeweiligen Sachverhalts vor Ort erstmals als BÖSE darstellen muss. Dieses Halbwissen und diese Halbwahrheiten mit ihren einfachen Lösungen sind echt nervig!
Besonders witzig finde ich, dass viele anscheinend der Ansicht sind, man könnte mit geschädigten Eschen, zumal mit so schmalen/schlanken Baumstämmen (siehe erstes Foto), das große Geld machen... . Wie immer gilt auch hier, erst Hirn einschalten (also sich kundig machen) dann Mund aufmachen. Denn die Aussage "der Holzpreis steigt enorm" ist viel komplexer als man denkt. Der "Holzpreis" umfasst nicht jegliches Holz... also, einfach mal richtig recherchieren! Dabei könnte man sich mal informieren, wie "der Holzpreis" vor 2008 war, man wird sich wundern.
Jetzt wirds plakativ: Und dann diese ewige Abneigung gegen Holzerntemaschinen. Hallo, regt sich einer dieser "Wut-Bürger" auch über Mähdrescher und Baustellenfahrzeuge auf?!?! Keiner verlangt von einem Landwirt die Ernte mit der Sense einzuholen, oder von den Bauarbeitern den Kies mit der Schubkarre und der Schaufel zu bewegen, statt mit LKW und Bagger! Wenn man in Augsburg Harvester verbieten will, dann sollte man auch bereit sein, einen NOCH höheren Holzpreis zu akzeptieren und nie wieder Möbel bei IKEA zu kaufen.
Ernsthaft, die Arbeit mit dem Harvester, vorallem bei geschädigten Bäumen (wie beim Eschentriebsterben) ist die sicherste Methode für die Waldarbeiter!
Im übrigen frage ich mich, wie gerade ich Augsburg, nachdem auf dem Spielplatz im Stadtteil Oberhausen ein äußerlich gesunder Baum einfach eine Familie ins Unglück gestürzt hat, Fragen über die Sinnigkeit von Verkehrsicherungsmaßnahmen aufkommen können. Klar, dass man jetzt in Augsburg viel mehr Fällungen wahrnimmt als sonst, wenn das Forstamt explizit an Waldwegen/Straßen/Parkplätzen etc. Bäume fällt. Also, genau da wo der "Stadtmensch" auf Bäume trifft.
Man darf eine andere Meinung haben, wie man den Stadtwald bewirtschaftet soll. Die habe ich auch, aber dies sollte konstruktiv und fachlich diskutiert werden.Was man aber absolut nicht soll, ist jegliche Arbeit des Forstamtes unreflektiert und reflexartig als Umweltzerstörung brandmarken. Kurz: "Schuster, bleib bei deinem Leisten!"
Sie haben ja so recht! Wenn dann wieder einmal ein Baum zu einem tragischen Unfall führt...