Wegen Beschwerden der Nachbarn: Das Antons muss den Biergarten schließen
Plus Vor einem Jahr haben neue Pächter das Lokal im Antonsviertel übernommen, diese Saison wollten sie richtig durchstarten. Doch daraus wird nichts. Eine Hoffnung bleibt.
Anfang April muss für das Ehepaar Häuser eine kleine Welt eingestürzt sein. Gerade war die Biergartensaison in ihrem Lokal Antons, dem früheren "Mohrenkönig" im Antonsviertel, angelaufen. An den wärmeren Tagen saßen bereits die ersten Gäste draußen. Doch am ersten April kam ein Bescheid der Stadt: Die Außenbewirtung sei untersagt. "Ich dachte wirklich, das ist ein Aprilscherz", sagt Michaela Häuser. Doch das war es nicht, Anwohner hatten gegen den Biergarten geklagt, zudem fehlt offenbar seit Jahrzehnten eine Baugenehmigung. Für die Gaststätte fällt ohne ihren "Kastaniengarten" im Sommer nun die Haupteinnahmequelle weg.
Vor einem Jahr erst haben die Gastronomen Michael und Michaela Häuser das "Antons - Gasthaus und Kastaniengarten" eröffnet. Die erste Biergartensaison im neuen Lokal sei gut besucht gewesen, erzählt Michael Häuser. Gerade deshalb hatte man sich auf die neue Saison gefreut. "Es wäre jetzt die erste richtige Saison gewesen ohne Corona-Auflagen", sagt Michaela Häuser. Doch nun dürfen sie draußen nicht mehr bewirten: Anwohner haben gegen die Baugenehmigung geklagt. Für Michaela Häuser ist das unverständlich: "Wir fragen uns: Warum klagt man dagegen? Warum sucht man sich eine Wohnung neben einer Gaststätte?" Zumal es das Lokal schon ewig gebe. Laut Sebastian Priller, Senior-Chef von Riegele, wurde die Gaststätte 1880 gebaut und 1912 von Riegele erworben. "Da war immer ein riesiger Biergarten mit dabei", sagt er. Jahrelang war das wohl kein Problem. "Es war damals wirklich gut auszuhalten", sagt auch Gerhard Wilmers, einer der Anwohner und Wohnungseigentümer, die geklagt hatten.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ein weiteres gutes Beispiel für nörgelnde Zeitgenossen ist dass
sich Anwohner am Roten Tor über den Lärm auf der Freihlichtbühne
beschwert haben. Hallo...wie bescheu.... kann man eigentlich sein.
Ich bin jetzt kein Fan der Freilichtbühne (Programm spricht mich nicht an), aber ja, da fasst man sich schon an den Kopf. Nach "Biergarten muss weg" und "Tram fährt zu laut um die Kurve" kommen wahrscheinlich als nächstes die Spielplätze dran. Gegen Kita-Neubauten gab es ja immerhin auch schon Klagen, bei uns im Haus hat ein Eigentümer Anwälte wegen zu lautem Reden der Nachbarn bemüht (kein Witz). Lustig ist hingegen, dass niemand gegen Autoverkehr klagt. Aus meiner Sicht eine viel größere Lärmbelästigung. Aber wir wohnen halt in Schwaben...
Nun macht das Antons vorerst bis Herbst zu, weil ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr möglich ist. Bravo, Herr Wilmers! Da sind Sie und Ihre Mecker-Nachbarn sicher zufrieden. Wie man einem anderen Beitrag entnehmen kann, ist Herr Wilmers ja angeblich besonders christlich orientiert. Wie christlicher Glaube und Vernichtung von Existenzen zusammengehen, das kann wohl nur er selbst beantworten.
Nach dem Artikel zu schließen machen sie nicht komplett zu, allerdings wird die Bewirtung soweit eingeschränkt und somit wird auch Personal entlassen - was verständlich ist. Ich kann keinen Betrieb mit zuviel Personal führen, da diese ja auch bezahlt werden müssen. Nun können die paar Anwohner ja beruhigt schlafen. Denn dass die Betreiber einen Schaden erlitten und die gekündigten Mitarbeiter jetzt auf der Straße stehen das interessiert diese Nörgler nicht. Man könnte nach deren Aussagen glauben, dass man eine Lärmbelästigung bis in die Puppen hinnehmen müsste, wenn der Biergarten eine Genehmigung erhält.
@Maria G. - Der Artikel ist ja schon ein paar Tage alt. Dass die Gaststätte nun wohl ganz schließt (zum 01.06.), wurde nicht hier, sondern in einem anderen Forum kommuniziert. Wer hier mitliest und unterstützen möchte, kann ja in den nächsten Tagen noch einmal hingehen, das freut die Besitzer sicher.
Wie immer, man zieht neben ein Bahngleis weil hier das Haus billiger ist, dann will man keinen Zugverkehr. Man zieht aufs Land, dann stören die Kühe und Hahn kräht was natürlich schnellstens zu unterlassen ist. Und das Argument der Anwohner, dass bei einer Baugenehmigung für den Biergarten ja es wieder mehr Probleme geben könnte wenn ein erneuter Pächterwechsel erfolgt ist auch etwas fadenscheinig. Denn auch bei einem Biergarten kann man darauf bestehen dass eine Ruhezeit eingehalten wird. Und in der Regel sind hier Leute die zum Essen kommen und noch bei einem Glas Wein oder Bier die frische Luft geniesen wollen.
Aber wie erwähnt, man will immer alles nach seiner Meinung geregelt haben, ob man neben einen Fußballplatz zieht oder neben eine Wirtschaft man findet schon immer einen Grund zu klagen und unsere Gerichte müssen sich dann wegen diesen Leuten herumschlagen als ob es nichts wichtigeres gäbe.
Verstehe mal einer Eigentümer. Sofern sie ihre Immobilien nicht in Altersheime umwandeln wollen, wäre ein Biergarten sogar eine Aufwertung des Wohnviertels. Es werden halt keine lärmempfindlichen Mieter einziehen, sondern eher Studenten, die bereit sind für kleine Räume höhere Mieten zu zahlen, als ein sonstiger Interessent.
Ansonsten sollen die Eigentümer bitte verkaufen und in die langweiligste Ecke Schwabens umziehen, anstatt die Allgemeinheit mit egoistischen Forderungen zu terrorisieren.
@ Thomas S.
Ich stimme Ihnen in fast allen Punkten zu, vorallem mit der Aussage:
"... Passt es mir da nicht, weil es vll. zu laut sein könnte, dann habe ich da nicht Mimimimi zu machen, sondern gefälligst auch dort NICHT hinzuziehen. ..."
Aber leider ist Ihr nächster Satz ein extremer Trugschluss:
"... Und im Übrigen gibt es auf dem Land auch viel Wohnraum mit viel Ruhe, ..."
Weil genau wegen dieser Traumvorstellung haben wir auf dem Land mit ehemaligen Städtern zu kämpfen, die überrascht feststellen, dass es auf dem Dorf doch nicht so lautlos zu geht. Denn Landmaschinen, Kühe, Hühner, Pferde, Frösche (ja Frösche!), Rasenmäher und Kirchenglocken waren ebenfalls vor den neuen Bewohnern da... und dennoch wird sich beschwert und kommt mit dem Anwalt. Seit Jahren ein Trauerspiel... zum Fremdschämen!
Schlußendlich ist es wohl ein Problem der heutigen Zeit, dass man (deutscher Bürger aller Klassen) nicht mehr verstehen kann, dass sich der Zugezogene der Umgebung anpassen MUSS und NICHT die Umgebung an den Zugezogenen!
Zum einen: Die Gaststätte samt ihrem Biergarten ist über 100 Jahre an diesem Platz und damit länger da, als so mancher Anwohner dort. Wenn ich in die Stadt ziehe und auch noch neben eine Gaststätte, dann muß ich wissen, wohin ich ziehe. Passt es mir da nicht, weil es vll. zu laut sein könnte, dann habe ich da nicht Mimimimi zu machen, sondern gefälligst auch dort NICHT hinzuziehen. Und im Übrigen gibt es auf dem Land auch viel Wohnraum mit viel Ruhe, da könnt ihr euch dann auch im Keller einsperren.
Zum anderen: Da sieht auch ein Herr Priller, das auch mit den besten Anwälten nicht die ganze Welt nach seiner Pfeife tanzt, siehe auch Stichpunkt "Mahagoni Bar". Hätte man das Problem mit "Eiern in der Hose", anstatt mit sog. "anwaltlichen Prüfungen" gelöst, würde es den Laden heute noch geben. Fazit: Es ist immer das selbe, mit Anwälten hat man mehr Lösungsprobleme, als ohne, ist einfach so. Merkt man aber nicht, wenn man nur gierig orientiert denkt.