Warum die Deutschen in der Pandemie mehr Kinder gemacht haben
Keine Überraschung, aber ein Zeichen: Die Pandemie sorgt für einen Babyboom in Deutschland. Die Details sind besonders aufschlussreich.
Verachte niemand die Statistik! Sie kann mit voller Nüchternheit zeigen, was diesseits aller Erzählungen über unser Leben Tatsache ist. Kennt jeder (und jede) privat – bloß werden da zum Glück die wahren Verhältnisse nicht offiziell registriert hinter Erklärungen von mehr Sport, weniger Alkohol …
Für das ganze Land macht das aber das Statistische Bundesamt. Und da mag es ja grundsätzlich nicht überraschen, dass durch Covid die Geburtenziffer hierzulande seit langem mal wieder „deutlichen, starken Zuwachs“ verzeichnet – so bewertet man amtlich in Wiesbaden nämlich ein Plus von rund 22.000 Babys im Vergleich von 2021 zum Vorjahr auf insgesamt 795.492. Aber in den Details liegen eben die Erkenntnisse.
Vor allem im Lockdown haben die Deutschen Babys gemacht
Denn für den Anstieg haben das erste und das vierte Quartal gesorgt: Die Zeugungszeitpunkte lagen rechnerisch jeweils im Lockdown. Mögen also auch angesichts der Klimaperspektiven Worte der Achtziger wieder auftauchen, von wegen, in diese Welt könne man doch keine Kinder mehr setzen – müssen die Menschen zu Hause bleiben, setzt sich anderes durch. Aber nicht bei allen. Denn einen Geburtenanstieg bei Frauen ausländischer Staatszugehörigkeit gibt es nicht – es sind die Deutschen, vor allem im Süden (plus 4 bis 5 Prozent), eher ein bisschen älter (gestiegener Durchschnitt: sie 31,8, er 34,7). Es sind die, so die Behörde, für die es eine „relativ stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt“ gibt. Statistik. Die Deutschen müssen sich also in schwierigen Zeiten relativ sicher fühlen können und zu Hause bleiben müssen, um sich wieder mehr fortzupflanzen.
Die Geborgenheit der Höhle inmitten der gefährlichen Wildnis … – das Glück der Germanen?
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