Ein Augsburger erzählt: Wie "Querdenker" im Netz ihre Gegner bedrohen
Plus Der Mitarbeiter eines Augsburger Testzentrums wird im Netz angefeindet. Nach Feierabend fürchtet er Angriffe. Und es gibt Anzeichen, dass die Szene sich weiter radikalisiert.
"Als für ungeimpfte Personen die Test-Pflicht ausgebaut wurde, begann für mich der Horror", sagt Tim, Mitte 20, aus Augsburg. Seinen Namen haben wir geändert, weil er sich gegen Anfeindungen im Netz schützen möchte. Während des Studiums arbeitet Tim in einem Testzentrum, führt Abstriche durch, untersucht Augsburgerinnen und Augsburger auf Coronaviren. Er versteht die Arbeit als Beitrag zur Bewältigung der Krise. Doch mit Verlauf der Pandemie schlägt ihm zunehmend Hass entgegen. Er wird beleidigt und bedroht. "Eine Person bezeichnete mich als KZ-Wärter. Er kündigte an, mich für meine Handlungen zu bestrafen, sobald die Zeit gekommen sei", erzählt Tim.
Wie so häufig begann der Hass im Netz. "Zu Beginn der Pandemie habe ich in den Facebook-Kommentarspalten der großen Medien regelmäßig Wortgefechte mit Impfgegnern geführt", sagt er. "Besonders getroffen hat mich, dass hasserfüllte Posts und Kommentare viele hundert Likes erhielten." Impfgegner kommentierten unter seinen privaten Fotos, drohten mit Gewalt, montierten Bilder, die ihn als Hitler darstellten. Die Belastung wurde zu hoch. Er zog sich aus den sozialen Medien zurück.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Den hier angefeindeten, bedrohten, beleidigten etc ist immer und immer wieder anzuraten, auch wenn es denen möglicherweise mühselig und aufwendig erscheinen mag, Strafanzeige zu stellen. Hier muss und wird ermittelt, nachermittelt etc, und es kann gesagt werden, das Internet mag zwar mit Masse anonym sein, jedoch gibt es trotzdem Mittel und Wege um Straftäter zu lokalisieren, zu identifizieren und dingfest zu machen. Auch wenn die Ermittlungsbehörden manchmal den Eindruck erwecken, nicht, zumindest teilweise, nicht auf der Höhe der technischen Zeit zu sein, so darf man jedoch dies nicht generell pauschlieren. Es gibt durchaus ansehnliche Ergebnisse; die juristische Aufarbeitung - Verurteilung - muss dann natürlich auch zeitgerecht und ohne großartige Bewährungen erfolgen! Deshalb meine Empfehlung; Strafanzeige stellen, Strafanzeige stellen und nochmals Strafanzeige stellen.
Mordrohungen, Bedrohungen gegen die Gesundheit ja aber bitte nicht jede Beleidigung und Anfeindung.
Wir brauchen kein „Herr Lehrer der hat mich beleidigt oder gesagt ich bin dein Feind“ Getue.
Man sagt viel und schreibt viel in der Hitze einer Diskussion. Und wenn jemand ein zartes Fell hat darf er auch nicht austeilen oder sich in diese Diskussionen bringen.
Meine Meinung dazu!
Aber natürlich.. genau eben gegen jeglichen Angriff muss man vorgehen. Es wird sonst immer mehr zur "Normalität" für solche Leute und jedes weitere Mal wird immer noch ein Schrittchen mehr gemacht. Wehret den Anfängen. Die Broken-Windows-Theorie lässt sich 1:1 auf dieses Geschehen übertragen. Hinterher zu jammern bringt nichts, sonst wird doch auch strenge Härte gegen alles mögliche gefordert und über die Kuscheljustiz geschimpft.
Und wer "in der Hitze einer Diskussion" sich nicht von Beleidigungen, Bedrohungen oder gar tatsächlicher Gewalt durch eigene kognitive Fähigkeiten abhalten lässt, dem muss eben von extern deutlich und hart gezeigt werden, dass das kein sozialtaugliches Verhalten ist.
Meine Meinung dazu!
"Man sagt viel und schreibt viel in der Hitze einer Diskussion."
Beleidigungen und gar Drohungen haben in einer Diskussion nichts zu suchen. Jeder muss sich in eine Diskussion einbringen dürfen, ohne dass er beleidigt und vor allem bedroht wird. Das kann man von jedem Diskussionsteilnehmer verlangen.
Maria Reichenauer
Es kommt auf das Thema an, ich kann mich noch erinnern wie im Januar/Februar/März bezüglich der Demos und Impfung hier argumentiert wurde und das von allen Seiten. Ich finde es ist wichtig wie man die Diskussion beendet und nicht wie man sie führt. Da wird mal auf den Tisch gehauen und Tacheles gesprochen ….. und danach ist wieder gut. Da braucht es keine Polizei und keine Justiz.
Die armen Urbayern, die würden ja nur vor Gericht stehen. Übrigens gehört auch mal ein Streit zu einer Diskussion, völlig normal und bestimmt nichts schlimmes. Und wer das nicht abkann, der darf halt nicht diskutieren.
@Michael K.: Über einen gepflegten Streit ist man weit hinaus, wenn persönliche (!) Angriffe und Drohungen kommen. Das hat mit einem Streitgespräch nichts und schon gleich garnichts mehr zu tun. Wer beleidigt, droht und verletzt disqualifiziert sich selbst sowas von gewaltig und darf sich nicht auf "war halt ein hitziges Gespräch" berufen können.
Oder darf man SIE dann auch beleidigen, bedrohen oder körperlich angehen, weil ist ja nur ein gepflegter Streit? Das müssen SIE doch dann auch locker abkönnen, oder?
Stefan K.
Lesen Sie doch was ich in der ersten Antwort schrieb!
Da steht „ Mordrohungen, Bedrohungen gegen die Gesundheit ja aber bitte nicht jede Beleidigung und Anfeindung. “
Sicherlich haben sie das in Eifer der Diskusion überlesen. Immer locker bleiben mein Freund:)
"Wie viel Wut und Hass haben eigentlich die Impfverweigerer abbekommen?"
Genau das gleiche hab ich mir beim Lesen auch gedacht. Aber für die Medien ist diese Richtung des Hasses natürlich kein Thema.
Es sind auf beiden Seiten nur wenige, die diese Hetze verbreiten, und diesen gehört konsequent das Handwerk gelegt.
Ich habe es eine Zeitlang versucht mit Impfverweigerern gesittet zu diskutieren, habe Fakten geliefert und deren Argumente geprüft. Es endete immer schneller damit das nachprüfbare Fakten nicht interessierten, deren "Fakten" aus nicht überprüfbaren oder ersichtlich falschen YT Videos oder Telegramkanälen stammten. Und als dann immer mehr Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger usw. dazukamen wurden aus den Diskussionen immer öfter Beschimpfungen und Bedrohungen. Was jetzt abgeht lässt sich gut in lokalen Gruppen auf Telegram beobachten, da finden sich Antisemiten, Rechte, QAnons, Flacherdler, Reichsbürger und was deren Spektrum sonst so hergibt. Keine Verschwörungungstheorie ist zu abstrus selbst wenn jemand eine bringt die der von ihm am Vortag geäußerten widerspricht. Was kein Wunder ist da meistens nur Beiträge geteilt werden die irgendwo gesehen wurden und ohne lesen weiterverbreitet werden weil sie aus der eigenen Bubble stammen. Und wie es da mit der vielbeschworenen Meinungsfreiheit steht erlebt man dann wenn es jemand wagt auf Widersprüche hinzuweisen
Und was den Hass angeht, Sprüche wie Andersdenkende an die Wand stellen, aufzuknüpfen, zu ersäufen (das sind die harmlosen Methoden) finde ich fast nur auf den Seiten der Impferweigerer.
Ich habe es auf jeden Fall aufgegeben als die Argumente immer mehr unter die Gürtellinie gingen und die Bedrohungen, wenn auch verbale, immer mehr wurden
Richtig, gerade in Augsburg ist diese Bewegung extrem eingefriedet. Ob das jetzt der Sache dienlich ist so extrem friedlich zu sein, da hat jeder seine eigene Meinung und soll sie auch haben. Aber in Augsburg wird es wohl kaum Probleme mit Menschen aus dieser Bewegung geben. Von denen die da involviert sind wüsste ich keinen der aggressiver ist, die sind tatsächlich alle friedlich.
Drum finde ich den Artikel auf Augsburg bezogen nicht so toll.
Ich habe nie versucht, Andere von ihrem Standpunkt zu abzubringen, ich habe nie gesagt, lasst euch nicht impfen. Ich habe immer nur meine Gründe dargelegt, warum ich es nicht tue, und das ist mein gutes Recht. Ich bin selbst selten rüde angegangen worden deswegen, aber als ich vor 2 Jahren noch mit meinem ausgeschriebenen Namen kommentierte, wurden meine Kinder oft wüst beschimpft und teils auch, ja, bedroht. Wenn es alle so halten, gibts kein Problem
John D,
Klar ist der erste Reflex andere von der Falschheit ihrer Meinung zu überzeugen. Aber warum nicht einfach mit der Meinung des anderen leben? Nicht nur über den eigenen Tellerrand schauen, sondern sich den anderen Teller genauer anschauen. Ich habe auch lange versucht andere von meiner Meinung zu überzeugen, war aber leider in meinen Augen der falsche Weg. Versuchen Gemeinsamkeiten zu finden und da ansetzen und gemeinsam an einem Strang ziehen. Für mich der bessere Weg.
Aber wie ich immer sage, ist meine Meinung und es gibt viele Meinungen.
MICHAEL K,
Bei einer Diskussion werden Argumente ausgetauscht und man argumentiert mit nachprüfbaren Fakten. Leider sind viele Argumente von Impfverweigerern nicht belegbar oder erkennbar falsch wie die oft zitierte Genveränderung durch MRNA. Dabei würde es hier reichen sich in etwas Biologie einzulesen
Aber in dem Artikel geht es um den verbreiteten Hass und um Drohungen die ich bestätigen kann und wovon ich ausgehe ist das sich das verstärken wird
Wieviel Wut und Hass haben eigentlich die Impfverweigerer abbekommen?
Aber zum Thema:
Die Ermittlungsbehörden haben doch genügend Material um gegen die Menschen vorzugehen die Hass im Netz verbreitet haben.
Unter dem Hashtag „wir haben mitgemacht“ sollte tatsächlich einiges zu finden sein.
da wird die gewalttätige "suppe" der querdenker und ostgesteuerten "verschwörern" und aufwieglern deutlich. hoffentlich kriegt wenigstens der ballweg sein fett weg...