"Zu uns können alle kommen": Die "blauen Engel" vom Bahngleis 1
Seit mehr als 100 Jahren gibt es in Augsburg die Bahnhofsmission. Weil immer mehr Bedürftige kommen, sind sowohl Spenden als auch neue ehrenamtliche Kräfte gefragt.
Der Augsburger Hauptbahnhof gleicht vor allem tagsüber einem Bienenstock. Unaufhörlich schwärmen die Passagiere nach drinnen auf die Bahnsteige, um ihren Zug zu erreichen, auch der Strom der Angekommenen nach draußen ebbt nie ab. Die Frauen und Männer, die vor dem Fenster des Flachbaus an Gleis 1 anstehen, sind nur zu einem Teil Reisende. Viele treibt die blanke Not zu der Einrichtung mit dem Namen Bahnhofsmission. Dank eines neuen jährlichen 30.000 Euro-Zuschusses konnten die Augsburger Caritas und Diakonie mehr hauptamtliches Personal einstellen und die Öffnungszeiten ausweiten. Gerade rechtzeitig: Im Frühjahr bescherten dem Team Geflüchtete aus der Ukraine einen sehr starken Zulauf. Jetzt klopfen vor allem Menschen aus dem Raum Augsburg an, die ohnehin wenig haben und denen die gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreise besonders weh tun.
Bei der Bahnhofsmission gibt es Essen und Kaffee für Bedürftige
Menschen wie der 44-jährige Frührentner, der von Mitarbeiterin Mariam Esho ein Sandwich und eine Breze bekommt. Ab und zu gehe er zur Bahnhofsmission, erzählt der Mann mit dem Käppi. "Ich bin gerade wieder blank." Der gepflegte ältere Herr mit der runden Brille ein Stück weiter hinten in der Schlange ist weniger auskunftsfreudig. Die Leute hier seien alle sehr freundlich, sagt er. Kurz darauf packt der Rentner die erhaltene Brotzeit rasch in seinen Rucksack und erweckt dabei den Eindruck, als würde er sich seiner Bedürftigkeit schämen.
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