Steht Galeria Karstadt Kaufhof in Augsburg vor dem Aus? "Da ist nur Wut"
Plus Dutzenden Filialen der Kaufhauskette droht die Schließung, auch in Augsburg gehen Sorgen um. Der Frust unter den Beschäftigten ist groß. Was für den Standort spricht.
Herta Podubrin tritt nach draußen, durch die große Glastür auf die Bürgermeister-Fischer-Straße. Schon länger sei sie nicht mehr hier gewesen, sagt die Mittsiebzigerin, die in der Firnhaberau lebt. Am Dienstag aber, da habe sie es in den Nachrichten gehört, das mit den Schließungen bei Galeria Karstadt Kaufhof. Sie sei deshalb gleich am nächsten Tag in die Innenstadt gefahren, einen Anorak brauche sie ja eh. "Sehr traurig wäre das, schlimm", sagt Podubrin, als sie vor der Augsburger Filiale steht. Sie sei sich da mit ihren Bekannten, den Kartelfreunden und Turnerfrauen, einig. "Wer denkt denn an uns Rentner? An die, die mit Online vielleicht nicht so gut umgehen können? Und was ist mit den ganzen Menschen, die dann arbeitslos wären?" Es sind Fragen, die momentan nicht nur Herta Podubrin umtreiben.
Ersten Ankündigungen zufolge soll rund ein Drittel der 131 Standorte in Deutschland geschlossen werden. Betriebsbedingte Kündigungen seien unvermeidbar, hieß es. Ob sich auch Augsburg auf der Streichliste befindet, ist derzeit völlig offen. Die Geschäftsführung der Augsburger Filiale möchte sich auf Anfrage unserer Redaktion nicht äußern und verweist auf die Zentrale in Essen. Auch dort ist niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Doch in Augsburg gehen die Sorgen um, nicht nur in Teilen der Kundschaft. Unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern brodelt es. "Da ist nur Wut", sagt Sylwia Lech, bei Verdi Augsburg Gewerkschaftssekretärin für den Bereich Handel. "Das Personal hat alles dafür getan, damit sich das Unternehmen erholen kann, finanzielle Abstriche gemacht – und jetzt: so eine Klatsche wegen Mismanagement. Die Leute sind extrem genervt und fühlen sich veräppelt."
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Die Diskussion ist geschlossen.
Das Internet kannibalisiert den Einzelhandel wie eben damals der Verbrennungsmotor die Pferdekutschen. Sich den Gegebenheiten anzupassen ist eine unausweichbare Strategie. Und ausreichend Bekleidungsläden gibt es in Augsburg immer noch, halt nicht mehr im Zentrum.
Bis auf Kleidung, die man anprobieren muss und schnell verderblichen Lebensmitteln ist eigentlich alles geeignet, um es über das Internet zu verkaufen. In Zukunft wird ein Geschäft von jeder Ware nur mehr noch ein Muster zum Anschauen ausstellen. Gekauft wird online. Vielleicht gibt es dann noch einen Rabatt, wenn man die bestellte Ware im Laden abholt, anstatt sie aufwändig verpackt sich zur Haustür liefern zu lassen.
Es stellt sich die Frage, wie kann ein so grosses Haus ertragsorientiert geführt werden? Augsburg braucht Karstadt, aber Karstadt braucht Augsburg nicht mehr, wegen zu geringem Umsatz. Die Bestellungen im Internet gehen zu Lasten von Einzelhandelsflächen die nicht ertragsorientiert bewirtschaftet werden können. Die Sortimentsausweitung auf modische Textilwaren im Warenhaus hat den negativen Trend nicht gestoppt. Ein Ballkleid wird relativ selten verkauft. Die Untervermietung von Flächen löst die Problematik auch nicht.
Es wäre eine Schande wenn Augsburg das letzte große Kaufhaus verliert.
Wir hatten erst letzte Woche schon extreme Probleme ein Ballkleid zu finden und waren schon kurz davor nach München zu fahren. Zum Glück gab es noch das Modehaus Jung wo wir fündig wurden. Aber es zeigt der Standort Augsburg verliert an Attraktivität für exklusive Geschäfte.
Mit
Ich finde, das ist mit ein Problem. Für immer exklusiveres Sortiment, ist das Haus zu groß und Kundenanzahl dauerhaft wahrscheinlich zu gering.
Für den "normalen" Kunden wird es immer schwieriger.
Ich z.B. finde im Sortiment immer weniger, wobei ich nicht auf Billigware aus bin
sie haben es bei Jung gefunden aber nicht beim Steuerabzocker aus Österreich ! Karstadt hat sehr unhöfliches Personal , schlechte wahre zum überteuerten Preis ; für billigen Ramsch aus Fernost gibt es gibt es genüg Möglichkeiten zum Einkauf , dafür müssen keine Steuern verschwendet werden . gewinne gehen ins Ausland und erhaltungsmaßnahmen sollen der deutsche Steuerzahler erbringen ! wo bleibt da der sozialistische Gedanke ! Deutschland braucht eine Melloni der so wie sie es vorhat die deutschen schützt und zwar die ärmeren und nicht die reichen wie Olaf Schlotz oder Claudia Roth