DJs statt freizügige Damen: Aus der Apollo-Bar soll ein Club werden
Plus Aus dem einstigen Strip-Lokal Apollo soll ein Club werden. Der Betreiber erzählt von den Plänen und warum er glaubt, dass sich Augsburgs Nachtleben verlagert.
Eine der Damen hat eine Plateausandalette vergessen. Der einst blütenweiße Schuh mit schwindelerregendem Absatz steht an einem übrig gebliebenen Waschbecken. In einem Abstellraum lehnen zwei Leuchtreklamen mit dem Schriftzug "Nachtclub" an den Wänden, auf einer Tür ist noch das Apollo-Logo zu sehen – eine Frau, die sich auf dem Anfangsbuchstaben A räkelt. Ansonsten erinnert hier in dem Keller in der Fuggerstraße nichts mehr an Augsburgs einstige Striptease-Bar. Burak Kücük steht mitten in dem leeren Raum und freut sich auf den neuen Club mit dem Namen "100 Hz", den er hier eröffnen wird. Er hat viel vor und erzählt, warum diese Location für seine Pläne genau richtig ist.
Immer wieder wurde er zuletzt mit Fragen gelöchert, wie: Wann eröffnet ihr? Welche Musik wird gespielt? Bislang hielten sich Burak Kücük und seine Mitstreiter bedeckt. "Ich kann einfach nicht seriös sagen, wann es losgeht", sagt der künftige Geschäftsführer des 100 Hz. Das hänge noch an einigen Faktoren. Ziel jedoch sei, in naher Zukunft zu eröffnen. Fünf Jahre ist es ungefähr her, dass der heute 35-Jährige zum ersten Mal die Apollo-Bar betrat.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Liebe Renate R, ihr Kommentar ist zu hundert Prozent richtig. Zum Feiern einen Saustall hinterlassen in die Stadt um dann draußen ausruhen zu können. Man denkt nicht an die vielen älteren Leute die in der City wohnen, weil es eben kurze Wege zum Einkaufen sind. Wir räumten früher auch unseren Dreck in den Abfallkörben weg und hinterließen ihn nicht auf der Strasse. Manche jungen Leute haben viel zu viel Geld um dies dann zu MC Donalds und anderswohin zu tragen.
Die Wege für die Einkäufe des täglichen Bedarfs sind in den Stadtteilen oft kürzer als in der Innenstadt. Dass es im Nachtleben zu Auswüchsen kommt, die dringend eingedämmt werden müssen, steht außer Frage. Und trotzdem sollte die Innenstadt ein Ort sein, wo nicht um 20 Uhr die Gehsteige hoch geklappt werden. Der beschriebene Club ist sicher nichts, wohin es mich ziehen wird, klingt aber auch nicht nach Ballermann. Beim zurück Denken an die eigene Jugend sollte man manchmal den Rosa-Brille-Filter ausschalten - es scheinen ja früher alle super brav gewesen zu sein, und sich ab 22 Uhr auf der Straße nur noch im Flüsterton unterhalten haben. Offenbar habe ich da in einem anderen Deutschland gelebt. Und wohin die Leute, jung oder alt, ihr Geld tragen - das geht Sie nun wirklich nichts an.
@Manfred M. "Die Wege für die Einkäufe des täglichen Bedarfs sind in den Stadtteilen oft kürzer als in der Innenstadt."
Das glauben auch nur Sie. Ich wohne hier mittelst in der Innenstadt, noch zentraler kann man kaum wohnen. In 500 Metern Laufentfernung habe ich:
- 5 Supermärkte
- 7 Apotheken
- 10 Drogerie- und Kosmetikmärkte
- 12 Pizzerien
- 17 Schuhgeschäfte
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Und was haben Sie so?
@Robert M.: wollen wir jetzt eine Kindergartendiskussion aufmachen? Es ging im Ursprungskommentar um die angeblich vielen älteren Leute, die wegen der kürzeren Wege in der Innenstadt wohnen. Da führen Sie ernsthaft 12 Pizzerien an? Der tägliche Einkauf führt in den Supermarkt, in die Apotheke und die Drogerie. Das haben Sie zentral z.B. in Pfersee oder Hochzoll auch alles unter 500m. Für wen kurze Wege essentiell sind, weil schlecht zu Fuß, der wird sicher nicht 10 Drogerien und 5 Supermärkte ablaufen. Und für wen das kein Problem ist, für den ist es auch kein Problem, mit der Straßenbahn in die Stadt zu fahren, weil er lieber ruhiger im Stadtteil wohnt, als in der lauten Innenstadt. Und nur darum ging es. Dass in der Innenstadt grundsätzlich mehr Geschäfte auf engem Raum sind, ist ja wohl geschenkt.
Zumal das Ganze eine Geisterdiskussion ist, weil die zentrale Innenstadt nicht eben als Seniorenresidenz bekannt ist.
@Manfred M. "wollen wir jetzt eine Kindergartendiskussion aufmachen?"
Wer unzutreffende Behauptungen in der Welt setzt muß damit rechnen, daß ihm widersprochen wird. Den Kindergarten haben Sie schon ganz alleine zu verantworten. Ich habe in 500m Metern Entfernung nicht nur einen Supermarkt, eine Apotheke und eine Drogerie, wie Sie vielleicht in Pfersee.
Die Innenstadt ist für die Leute, die hier wohnen, und nicht für das Partyvolk, das alle heilige Zeiten mal einfällt, die Sau raus- und einen ebensolchen Stall hinterlässt. Schauen Sie sich einfach mal die Maxstraße am Sonntagmorgen an.
@Robert: Sie müssen mal versuchen, sich auf das zu konzentrieren, um das es im Ursprungskommentar ging. Es ging um ältere Leute, die laut Behauptung nur deswegen in der Innenstadt wohnen, weil sie auf kurze Fußwege angewiesen sind beim Einkaufen, sonst aber unter dem Lärm leiden. Und bei diesen Einkäufen kann es dann wohl nur um die regelmäßigen Einkäufe des täglichen Bedarfs gehen: Supermarkt, Apotheke, Drogerie. Alles andere, was man nur wenige Male im Jahr macht, wird wohl kaum so ins Gewicht fallen, dass man deswegen den Wohnort danach wählt. Und genau den Supermarkt, die Apotheke und die Drogerie erreicht man in jedem Stadtteil, wenn man dort zentral wohnt, mindestens genau so schnell wie in der Innenstadt. Wer schlecht laufen kann, wird wohl kaum seine Sachen in 5 Drogerien zusammen kaufen, danach noch eine der 12 Pizzerien aufsuchen und anschließend einen Einkaufsbummel machen.
Die Innenstadt ist für alle da, genau wie jeder Stadtteil. In meinem Stadtteil ist ein Freibad, dass im Sommer weit über den Stadtteil hinaus Leute anzieht, sicher auch den ein oder anderen aus der Innenstadt. Das generiert Lärm und Verkehr, und sicher sind auch Auswärtige dabei, die sich im Bad nicht ordentlich aufführen. Sollen wir jetzt am Eingang kontrollieren, und nur noch Bewohner des eigenen Stadtteils reinlassen? Was für ein Käse: "die Innenstadt ist für Leute, die hier wohnen". Ohne Leute, die zum Einkaufen, Essen und Ausgehen reinfahren, wären die meisten Ihrer tollen Geschäfte längst dicht! Wie geschrieben: Kindergarten, "mein Spielzeug", *schrei*
Die "Ausschreitungen" in der Maxstraße haben nichts mit einem normalen Nachtleben zu tun. Auf der anderen Seite kann niemand erwarten, dass in der zentralen Innenstadt ab 22 Uhr dieselbe Ruhe herrscht, wie im hintersten Stadtteil. Sich darüber zu beschweren ist für mich genau so seltsam, wie die Beschwerde derjenigen, die in die Einöde ziehen, und sich dann über mangelnde ÖPNV-Anbindung beschweren.
@MANFRED M. "Wer schlecht laufen kann, wird wohl kaum seine Sachen in 5 Drogerien zusammen kaufen, danach noch eine der 12 Pizzerien aufsuchen und anschließend einen Einkaufsbummel machen.
Lenken Sie doch nicht ab, ja? Jemand, der nicht gut zu Fuß ist, wird aber bei der Auswahl aus 5 Drogerien eher eine in erlaufbarer Entfernung finden, als bei nur einer, nicht? Und genau deshalb ist Ihre Anfangsbehauptung "die Wege für die Einkäufe des täglichen Bedarfs sind in den Stadtteilen oft kürzer als in der Innenstadt" schlicht und ergreifend falsch.
Sehen's'es ein…
>>Auf der anderen Seite kann niemand erwarten, dass in der zentralen Innenstadt ab 22 Uhr dieselbe Ruhe herrscht, wie im hintersten Stadtteil.<<
Warum soll man das nicht erwarten dürfen, Manfred? Gibt es das Wort Rücksicht nicht mehr im deutschen Sprachschatz? Niemand hat wohl etwas dagegen, wenn junge Menschen abends in die von ihnen geschätzten Lokale gehen, um dort andere Menschen zu treffen und sich mit ihnen vergnügen. Aber auch Innenstadtbewohner haben ein Recht auf ungestörten Schlaf, man darf durchaus von den Nachtschwärmern verlangen, dass sie sich an Recht und Gesetz halten. In der Innenstadt leben ja nicht nur Senioren, da leben auch viele Leute, die morgens wieder zur Arbeit müssen. Die Nachtschwärmer kommen in den Lebensbereich anderer Menschen, sie sind Gäste, und von Gästen darf man dürchaus erwarten, dass sie Rücksicht nehmen.
"Es gebe das allgemeine Gefühl, dass Anwohnerbeschwerden mehr wögen als das Nachtleben und die Jugendkultur" - Bei dieser altmodischen Stadtführung der letzten Jahre ist das auch kein Wunder. Das Herz dieser Stadt, die Prachtmeile, in welcher eigentlich dynamisches, gastronomisches (ja, auch Nachtleben!!) statt finden sollte, vekommt immer mehr zu einer Einöde, in welcher die Nachbarn von den Ordnungsbehörden regelrecht "gestreichelt" werden, wenn sie sich auch nur wegen einer kleinen Grille beschweren. Aber nun kann sich die Maxstraße ja bald mit Pfersee leichtung und betreutes Wohnen dort einführen, am besten, wenn die Autos dann ausgeperrt sind und sich die Stadtspitze dann wundert, weshalb die Stadt immer unattraktiver wird (grüne Ideologie nicht vergessen!). Zudem ist es immer das selbe, die Leute ziehen mitten ins Zentrum, beschweren sich dann, dass es,- wohlbemerkt in einer Stadt-, zu laut ist und beginnen dank Rechtsschutzversicherung mit der Klagerei. Hier müsste die Stadtspitze klar Kante zeigen und sagen: "Wenn´s dir zu laut ist, zieh an den Stadtrand oder auf´s Land", einzige logische Konsequenz.
nun ja, das hatten wir vor jahrzehnten schon mal: die innenstadtbevölkerung zog lieber in die ruhigeren stadtränder - mit dem resultat, dass die innenstadt an fünf abenden der woche gespenstisch leer stand und sich leute (v.a. frauen) nicht mehr in die einsamen straßen der innenstadt trauten. was also ist dann genau "unattraktiver"?
das partyvolk stürmt die stadt freitags und samstags ab 22:00 bis 05:00 uhr, hinterlässt einen saustall und wundert sich, dass niemand es mit offenen armen empfängt (abgesehen natürlich von den allseits bekannten clubbesitzern). menschen sollen also aus der stadt wegziehen, damit ihr ungestört an zwei abenden pro woche eure cocktails aus eimern saufen könnt???
nee, leute: die stadt gehört uns allen, ist für uns a l l e da - auch, aber eben n i c h t n u r für baller... ääh - feiernde.