Personalmangel: Es leiden die Mitarbeiter, die noch im Betrieb sind
Plus Weil Unternehmen oft keine Mitarbeiter finden, müssen die vorhandenen mehr leisten. Eine Umfrage liefert alarmierende Ergebnisse, die Augsburgs Gewerkschafter auf den Plan rufen.
75 Prozent der Beschäftigten, die am Augsburger Uniklinikum in der Pflege tätig sind, arbeiten nur noch in Teilzeit – unter anderem, weil sie der hohen Belastung in ihrem Job nicht mehr standhalten können. Die Stadt Augsburg kann 400 Kita-Plätze nicht besetzen, weil das Personal fehlt. Folge: Für die verbleibenden Erzieherinnen und Erzieher steigt die Belastung. Mitarbeiter eines Dienstleistungsbetriebs berichten von Problemen mit Überstunden, weil ohne das Angebot eingeschränkt werden müsste. Drei Beispiele, die Augsburgs Verdi-Chef Erdem Altinisik Sorgen bereiten: "In immer mehr Branchen haben die Beschäftigten kaum noch Zeit, einmal durchzuschnaufen und neue Kraft zu tanken." Arbeitsverdichtung, jetzt zusätzlich befeuert durch den Personalmangel, sei dafür ein häufiger Grund. Die Talsohle, fürchtet Altinisik, sei noch nicht erreicht.
In vielen der Fälle, die Erdem Altinisik als Gewerkschaftsvertreter aktuell zu hören bekommt, gehe es nicht um Auslastungsspitzen, die das Personal fordern – es handle sich um einen Dauerzustand. Eine Arbeitsverdichtung hätte schon vor einigen Jahren eingesetzt, so Schwabens DGB-Chefin Silke Klos-Pöllinger. Der zunehmende Personalmangel verschärfe dieses Problem aber noch – und das in doppelter Hinsicht: Weil immer mehr Arbeit in weniger Zeit zu erledigen sei und neben dem körperlichen auch der psychische Druck steige, verlören einige Branchen an Attraktivität und sprächen weniger Mitarbeiter an. So entstehe eine Art Teufelskreis. Beispielsweise würden sich Mütter zunehmend überlegen, ob sie unter diesen Bedingungen zurück in den Job gehen, sofern die eigene finanzielle Lage eine Alternative zulasse.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Man muss jetzt intensiv daran arbeiten, die über 3 Millionen arbeitsfähigen Arbeitslose in das Berufsleben zu bekommen.
Man muss auch endlich dafür Sorge tragen, dass die arbeitsfähigen Geduldeten, Asylanten, etc. auch vermehrt die Möglichkeit bekommen zu arbeiten. Leider ist es oft so, dass zB Personen mit Duldung keine Arbeitserlaubnis durch die Behörde erhalten. Ein Unding. Die Menschen sollten während ihres Aufenthaltes die Möglichkeit haben, ihren Unterhalt durch Arbeit selbst zu verdienen, auch dazu ermutigt werden.