Bewohner des Schwabencenters sind verzweifelt: Edeka hat gekündigt
Plus Schon einmal wollte der Edeka im Schwabencenter aufhören, die Bewohner verhinderten das. Mit der Ladenpassage ging es weiter bergab. Jetzt kam die Hiobsbotschaft.
Die Menschen im Augsburger Schwabencenter stehen vor einem nächsten Rückschlag. Nachdem in den letzten Jahren etliche Geschäfte die Ladenpassage nach und nach verlassen haben - zuletzt schloss die Filiale der Stadtsparkasse Augsburg - macht eine neue Hiobsbotschaft die Runde: Der wichtigste Mieter, Supermarkt Edeka, hat gekündigt. Gerüchte darüber kursierten schon länger. Jetzt bewahrheiten sie sich, wie die Supermarkt-Kette selbst und Eigentümer Solidas bestätigen. Dabei hatten Bewohner und Anwohner vor vier Jahren noch erfolgreich gegen die drohende Schließung mit einer Demonstration gekämpft. Nun ist in wenigen Wochen Schluss. Ältere Menschen sind verzweifelt.
"Für mich ist das ein Schlag. Aber ich gebe die Hoffnung bis zuletzt nicht auf", sagt Christa Nebelung. Die 79-Jährige, die seit elf Jahren in einem der Türme wohnt, scheint noch nicht an das Edeka-Aus zu glauben. Nicht nur für die gehbehinderte Dame ist die Einkaufsmöglichkeit vor ihrer Wohnungstür enorm wichtig. In den drei Wohntürmen mit 540 Wohnungen leben über 1000 Menschen - darunter etliche Seniorinnen und Senioren mit teils eingeschränkter Mobilität. "Für dieses Klientel ist die Schließung eine Katastrophe", weiß Lisa Schuster. Sie leitet im Schwabencenter das sogenannte Wohnzimmer, ein Quartiersentwicklungsprojekt der Arbeiterwohlfahrt und Treffpunkt für Bewohner. Schuster hat Einblick in viele Lebenssituationen vor Ort. Sie und ihre Kolleginnen sind alarmiert und haben einen Brandbrief an Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) und an die Fraktionen verfasst.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wer wohnt denn noch im Schwabencenter? Vermutlich vorwiegend alte Menschen und sozial Schwache und die, die es können, holen ihren Grundbedarf beim Discounter. Davon kann ein Vollsortimenter wie Edeka aber nicht leben. Niemand fährt da mehr extra hin, um einzukaufen, da es im Schwabencenter bekanntlich sonst nichts mehr gibt. Das Schwabencenter ist tot und kaum mehr wiederzubeleben.
Nur mal so an die Schlaumeier: Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen? Eher nicht sonst hätten Sie mitbekommen, dass die "Verzweiflung" von denen kommt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit im EDEKA eingekauft haben und die aufgrund ihres Alters und ihrer eingeschränkten Beweglichkeit eben nicht mehr woanders einkaufen können.
Ja, klar, von diesen alleine kann der Edeka nicht leben. Aber ihr Kommentar geht trotzdem an der Thematik vorbei.
MAJA S.
Genau aber das ist die Thematik. Über1000 Bewohner leben allein in den "Türmen". Dass Edeka jetz schließt, liegt eben daran, dass die" Nähe" nicht angenommen wurde. Das ist die Thematik!
Sie Herr M. haben behauptet, dass diejenigen, die den Edeka nicht 'angenommen' haben, jetzt jammern würden. Das gibt der Artikel aber nicht her. Ja, es jammern Leute, Senioren, die genau das nicht tun können, was Sie diesen empfehlen: Die Geschäfte in der Reichenberger Straße und im Textilviertel zu frequentieren. Wenn Sie belegen könnten, dass die Senioren, die jetzt Klage führen, nicht im Edeka eingekauft haben, dann liegen Sie richtig. Dies ist allerdings sehr unwahrscheinlich.
Nur mal so: in der Reichenberger Strasse gibt es Kaufland, Norma und Lidl (näher als der alternative Edeka Markt), wenige Straßenbahnhaltestellen (2?) einen Aldi und Rewe.
Leider ist es immer das Gleiche: sobald ein Geschäft, Restaurant und ähnliches schließt, geht das Gejammer los. Dass man aber die vor Ort vorhanden Lokalitäten vorher regelmäßig besucht hätte, hat man wahrscheinlich "versäumt" bzw. lieber weiter entfernte, wegen eventuell günstigere Preise "bevorzugt"!
...dem bleibt nichts hinzuzufügen, genau so ist es eben.
"Dass man aber die vor Ort vorhanden Lokalitäten vorher regelmäßig besucht hätte, hat man wahrscheinlich "versäumt" bzw. lieber weiter entfernte, wegen eventuell günstigere Preise "bevorzugt"! "
Ihr Beitrag ist nicht logisch. Der der nicht in den Edeka gekommen ist, wird ihn nicht vermissen.
Quatsch. Der Edeka im Schwaben Center (eigentlich die gesamte Ladenpassage im SC) sind für einen Großteil des Spickel-Herrenbach die näheste - und teilweise einzige - Möglichkeit. Eben gerade die Anbindung an den ÖPNV und die Fußläufigkeit sind sonst nirgendwo so gegeben:
Die Reichenberger Str. ist eine Automeile schlechthin (die Einkaufsmöglichkeiten übrigens bereits außerhalb des Planungsraums XI), und bspw. schon aus vielen Teilen des Stadtbezirks 30 fußläufig eine Frechheit. Mit dem ÖPNV nur mit dem lächerlichen 36er zu erreichen, der dann immer noch einige Gehminuten von den Filialen entfernt hält.
Aldi und Rewe am Textilmuseum sind ebenfalls außerhalb des Planungsraums XI, und mit der Straßenbahn und der Linie 36 auch nur mehr schlecht als recht zu erreichen - das dürfte für die meisten noch die sinnvollste Alternative werden.
Die von Edeka selbst empfohlene Alternative in der Hofrat-Röhrer-Straße kommt ohne jegliche ÖPNV-Anbindung, und ist fußläufig eigentlich nur aus dem Spickel wirklich eine Option. Immerhin: Hier befinden sich die Geschäfte tatsächlich innerhalb des Planungsraums XI.
Das Gebiet um das Schwaben Center verfällt vermehrt zu einer Wüste, in der man sich eigentlich nur noch auf Lieferdienste oder ein Auto stützen kann. Ich bezweifle stark, dass die betroffenen Anwohner zuvor den Edeka aufgrund von Alternativen im Umfeld gemieden haben. Ich war jedenfalls gestern noch (und in den letzten Jahren nahezu ausschließlich) im Edeka im SC einkaufen, und nehme somit durchaus das Recht in Anspruch, diesen Verlust zu bedauern. Für mich kommen die aufgeführten Alternativen alle nicht in Frage - es werden dann wohl künftig Lieferdienste.
PETER B:
Da liegen sie aber falsch.
Gerade diejenigen, welche sich am meisten über Schließungen aufregen, haben am wenigsten diese Geschäfte/Restaurants besucht. Wären all diese Leute regelmäßig gekommen. müssten viele dieser Betriebe nicht schließen. Man will "den Laden vor der Türe haben", geht dann meist woanders hin, weils vielleicht billiger oder "besser" ist und ist erstaunt, wenn der "Betrieb" vor der Türe" schliessen muß. Auch EDEKA (und andere) muß Betriebswirtschaftlich denken und handeln.
Wenn ich da falsch liege akzeptiere ich dies, die Schließung von Edeka ist dann logisch.
FREDERIC E:
Wenn dem so ist, wie sie beschreiben, dann frag ich mich, warum Edeka schließen muss bei dem Entgegenkommen des Vermieters, warum sich keine anderen "Versorger" im Schwabencenter oder nöchster nähe dann niederlassen, da doch, lt. ihres Kommentars, ein großer Bedarf da wäre? Aber wenn natürlich die Strassenbahn und der 36 "mehr schlecht als recht" den Rewe und Aldi am Textilmuseum erreichen,, versteh ich, dass man keine 50 m zum nächsten Supermarkt laufen möchte.
Noch ein weiterer Hinweis: bereits vor 4 Jahren war den meisten Bewohnern dieser Gegend bewusst, dass Edeka auf Grund der nachlassenden Nachfrage schließen wollte und nur durch Proteste und dem Entgegenkommen des Vermiertes weitermachte. Man hat dies aber nicht honoriert, im Gegenteil: Die Kunden und der Umsatz haben sich weiter veringert! Das hat nichts mit der Attraktivität der Passage zu tun, sondern allein dem Kaufinteresse an Edeka.