Viele Ortskerne in der Region bluten aus – wie lassen sich Leerstände bekämpfen?
Plus Auf dem Land nimmt die Zahl leer stehender Häuser zu. Lösungen sind kompliziert, aber möglich. Einige Gemeinden in der Region zeigen, wie es gehen kann.
Noch vor einigen Jahren gab der Ortskern der Gemeinde Bachhagel im Landkreis Dillingen ein trauriges Bild ab. Mehrere alte Häuser in der Dorfmitte waren verlassen und drohten zu verfallen. Die 2200-Einwohner-Gemeinde nordwestlich von Dillingen stand symptomatisch für viele kleine Dörfer im ländlichen Schwaben. Denn außerhalb der Städte nimmt der Leerstand zu. Für Mensch und Natur kann das zum Problem werden. Lösungen sind häufig nicht leicht zu finden. Doch mit kreativen Ansätzen gelingt es Gemeinden, den Trend umzukehren. Wie, das zeigt gerade die Gemeinde Bachhagel.
Anstatt wie in vielen anderen Orten am Ortsrand Neubaugebiete auszuweisen, geht die Gemeinde einen anderen Weg. Sie hat ihr Dorfzentrum komplett erneuert, dabei entstand neuer Wohnraum. Aber auch Besitzern von privatem Wohneigentum wird in Bachhagel ein ungewöhnlicher Weg geboten, um ihre Altbauten zu modernisieren. Das Dorf ist nur ein Beispiel im ländlichen Schwaben, das zeigt: Durch Engagement und Ideenreichtum der Verwaltung sowie der Menschen vor Ort bekommen junge Leute Anreize, auf dem Land zu bleiben und ihre Heimat nicht zu verlassen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Vorab: Ich kenne Bachhagel nicht, habe es mir aber gerade im Luftbild angeschaut.
Eine Frage:
Was war zuerst da: der tote Ortskern oder die Umgehungsstraße und das Gewerbegebiet?
Die Situation scheint doch eine Folge planerischer Entscheidungen der Vergangenheit: Man plant ein Gewerbegebiet, das fast so groß ist, wie der Altort selber (laut Luftbild zu 50% unbebaut), erschließt das ganze über neue Straßen, damit der Ortskern ja nicht belastet wird und wundert sich am Ende, wenn sich der Einzelhandel nicht meht trägt. Es sind gute Projekte des ALE, aber das Grundproblem wird damit kaum zu lösen sein. Solange wir alles mit Störpotential (Kinderbetreuung, Neubauwohnen, Gewerbe, Verkehr, Schulen,...) auf der grünen Wiese ansiedeln, dürfen wir uns über monostrukturelle, langweilige und am Ende tote Ortskerne nicht wundern. Das ist umso bedauerlicher, weil die Ortskerne ja eigentlich durch Begegnung Identität und Gesellschaft geschaffen haben.
Einfach krass wie man einen an sich guten Artikel zum Thema "leerstehende Gebäude in Gemeinden" mit "Grünen-Bashing" und "Zuwanderungsängsten und einer Neidkultur" kommentieren kann?
Leerstehende Gebäude gehören einem Eigentümer, oftmals Erbengemeinschaften und die sind sich manchmal über Jahre nicht einig was man mit dem Gebäude machen will. Selbst wenn eine Gemeinde Interesse an solchen Grundstücken bekundet, kann man die Eigentümer nicht zu etwas zwingen. Da steht oft die Gier nach mehr Verkaufserlös einer vernünftigen Lösung entgegen und Käufer sind gerade in dieser Zeit nicht mehr bereit jeden Preis zu bezahlen.
Schaut man sich die Bestandsgebäude an, so ist eine Renovierung/Sanierung tatsächlich oft einiges teurer als ein Neubau. Das hat aber weniger mit den aktuellen Anforderungen an eine neue Heizungsanlage zu tun als mit dem Mehraufwand bei einer Sanierung. Bevor ich eine neue Wand einziehen muss die alte raus - bevor ich neue Stromleitungen legen kann müssen die alten raus usw. ... alles das kostet Zeit und damit Geld ... (ich habe in den 90ern ein altes Stadt-Bauernhaus fast in Eigenregie renoviert und weiß daher was so ein Projekt bedeutet).
Selbst wenn man finanziell so etwas stemmen kann, muss man das Wohnen in diesem Baustil auch wollen. Selbst wenn man ohne Limit renovieren könnte - ein schwäbisches Haus aus den 30ern bleibt im Stil immer ein Haus aus dieser Zeit - und das wollen gerade die jungen Bauwilligen nicht haben.
Da liegen die Vorstellungen eher bei einem quadratischen Neubau im Toskana-Stil samt pflegeleichter Steingarten-Idylle und 2-Meter-Gabionen - so ein Bau geht halt nicht Bestand und damit bleibt das Interesse an älteren Bestandsgebäuden eher bescheiden. ich kann das sogar verstehen.
Baue ich neu auf der grünen Wiese ist das Projekt definitv kalkulierbarer als die Renovierung/Sanierung eines älteren Geäudes im Bestand.
Im grün regierten Land sollte man die Finger vom Altbau im beengten Bestand lassen!
Wichtig sind die optimale Ausrichtung der Wohnräume zur Sonne in Winterhalbjahr und gut ausgerichtete Dachflächen für PV und jederzeit leicht zugängliche Stellen für Solarthermie.
Wichtig sind ausreichend große Abstände zu den Nachbarn, damit niemand mitredet und der Notvorrat Holz Platz hat.
Für die persönliche Mobilität im Winterhalbjahr ist das E-Auto mit selbst produziertem Strom elementar wichtig!
Man kann lesen, viel Arbeit. Wer kann viel Arbeit leisten ohne Bezahlung oder mit niedriger Bezahlung? Wer derzeit in eine Neubauwohnung zieht, mit Kaltmieten zwischen 15 und 25 Euro je Quadratmeter, muss ordentlich Geld verdienen, nur um die Grundbedürfnisse, wie das Wohnen zu bezahlen? Auf der anderen Seite herrscht hohe Arbeitslosigkeit bei Migranten. Ein ungelernter Migrant, mit einer 5-köpfigen Familie erhält insgesamt mehr Unterhalt, als er auf einer Baustelle verdienen würde, warum sollte er denn arbeiten? Vielleicht gibt es noch einen Durchbruch in der Politik, dass Gesellschaften gegründet werden, die vorgenannte Personen beschäftigen, um einen Gegenwert für die Unterstützung zu erhalten. So könnte man Ortskerne erneuern.