Angeklagter gesteht Schmiergeldgeschäfte am Münchner Großmarkt
Plus Ein Manager soll für den Handel mit Obst und Gemüse fast zwei Millionen an Schmiergeldern kassiert haben. Der Kaufmann soll sich auch „Corona-Soforthilfe“ erschlichen haben.
Auf der Anklagebank vor der 7. Strafkammer des Landgerichts sitzt ein Millionär. Mit einem Kapitalvermögen von mehr als zwei Millionen Euro hat es Jürgen H. unter die fünf Prozent der reichsten Deutschen geschafft. Doch wer viel hat, kann auch viel verlieren. Drei Monate nach Prozessbeginn hat der 58-Jährige, der am Münchner Großmarkt für zwei Handelsunternehmen gearbeitet hat, die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft jetzt in wesentlichen Punkten eingestanden: Bestechlichkeit und Untreue. Der Angeklagte gab zu, jeweils als Leiter einer Niederlassung seit 2015 im Obstgeschäft von Lieferanten - einer von ihnen ist mitangeklagt - mehr als eine Million Euro an Schmiergeld bekommen zu haben. Der Firma Landgard, bis zu seiner Verhaftung sein letzter Arbeitgeber, hat er soeben knapp eine Million Euro an Schadenersatz zurückgezahlt.
Im Prozess geht es aber auch vergleichsweise um Kleingeld. Jürgen H. ist wegen 9000 Euro des Subventionsbetrugs angeklagt. Es war kein April-Scherz, als mit Datum 1. April 2020 sein Antrag auf „Corona-Soforthilfe“ einging. Er sei, hieß es in dem Antrag, mit seiner am Wohnsitz angemeldeten Beratungsfirma - tatsächlich eine Scheinfirma - in einer existenzgefährdenden Notlage. Jürgen H. begründete dies mit Hinweis auf die „Ausgangsbeschränkungen, der Schließung aller Lokale, Absagen von sämtlichen Veranstaltungen und Coaching-Terminen. Ich habe ab sofort keinerlei Einnahmen mehr.“ Im Prozess rechtfertigte sich der Angeklagte für seinen Schritt mit befürchteten Steuernachzahlungen. „Ich wollte mir kein Steuergeld erschleichen. Wenn es gut gelaufen wäre, hätte ich das Geld zurückgezahlt.“
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