Zoff zwischen Lokführer und Stellwerk: Go-Ahead-Zug bleibt stehen
Plus 600 Fahrgäste eines Zugs müssen eineinhalb Stunden bei Mering ausharren. Notfallmanager müssen die Situation lösen. Eine Passagierin erleidet eine Panikattacke.
Ein Pendlerzug von München nach Augsburg ist am Montagnachmittag ungefähr eineinhalb Stunden auf freier Strecke kurz vor Mering (Kreis Aichach-Friedberg) gestanden, nachdem der Triebfahrzeugführer von Go-Ahead und der Fahrdienstleiter der DB Netz Meinungsverschiedenheiten zum Vorgehen nach einem Stopp hatten. Dies sorgte letztlich dafür, dass der Zug nicht weiterfuhr. Die Situation ließ sich am Schluss nur lösen, indem Notfallmanager von Go-Ahead und DB Netz zum Zug eilten und die Situation dort klärten. Auch die Bundespolizei kam zur Bahnstrecke, nachdem mehrere Fahrgäste aus dem mit 600 Personen besetzten Zug den Notruf wählten. Eine Passagierin erlitt eine Panikattacke und musste vom Rettungsdienst versorgt werden. Go-Ahead und DB erklärten, dass der Vorfall aktuell untersucht werde.
Das Drama begann offenbar kurz vor 16 Uhr, nachdem der mit nach Hause fahrenden München-Pendlern gut besetzte Zug aus noch ungeklärter Ursache auf freier Strecke hielt. Wie Fahrgäste berichten, meldete sich der Lokführer über Lautsprecher mit der Ansage, dass es "Diskussionen zum Betriebsablauf" gebe. Nach ersten Erkenntnissen der Bundespolizei macht der Lokführer geltend, laut Dienstanweisung ein bestimmtes Kommando des Stellwerks zu benötigen, um nach einem Halt auf freier Strecke weiterfahren zu können. Dem Fahrdienstleiter sei dieser Befehl aber in dieser Situation nicht bekannt gewesen, darum habe er ihn auch nicht gegeben, so die Bundespolizei. Daraufhin sah der Lokführer sich nicht in der Lage, den Zug weiterzufahren, und blieb stehen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich sass auch in besagtem Zug. Leider hatte ich am Montag nicht das erste Mal den Eindruck, dass da ein neuer Akteur auf der Schiene ausgebremst wird. Kurz nach dem Fahrplanwechsel waren die Toiletten gesperrt weil, so Auskünfte von Zugbegleitern, ein Vertragspartner seiner Aufgabe des Entleerens der stillen Orte nicht nachkommen würde... und die morgendliche Spannung, wann "die Blauen" aus Augsburg Hbf ausfahren dürfen, war auch einige Zeit tagliches Brot eines Bahnpendlers. Es braucht anscheinend keine verschlissenen Weichen oder dem Klima nicht angepasste Fahrzeuge, dass es nicht läuft wie es laufen soll ...
Meine Informationen zu den Toiletten sind etwas anders, allerdings aus ähnlicher Quelle: Es wurde wohl angenommen, dass die DB (via StuS?) die Reinigung und Entleerung wie beim Fugger-Express übernehmen würde. Die Gegenseite besteht allerdings auf einen separaten Vertrag für diese Dienstleistung, den GABY nicht abgeschlossen habe.
Der allgemeine Eindruck, dass der neue Anbieter benachteiligt wird, ergibt sich an anderer Stelle dennoch zur Genüge, ja. Heutiges Beispiel waren vier Überholungen durch Gz nach ~10min Verspätung aus vorheriger Stellwerksstörung auf Mertingen-Meitingen.
Es stellen sich nun folgende Sachfragen :
1 ) was war die genaue Ursache für den Halt auf freier Strecke ?
- Hochwasser der Paar
- eine ausgebüxte Schaf- oder Rinderherde
- ein Erdrutsch
- oder ein B ä r, der per Anhalter mitfahren wollte
2 ) war der Treibwagenführer ein "Neuling" auf "Jungfernfahrt"
o d e r ein erfahrener Lokführer ?
3 ) hatte dieser Lokführer etwa gesundheitliche Probleme ?
( und deshalb der Fahrdienstleiter eine Weiterfahrt nicht erlaubte )
4 ) warum funktionierte die Klimaanlage nicht zu 100 % ?
5 ) warum funktionierten die Toiletten zum Großteil nicht und seit wann ?
6 ) kann es sein, daß dieser Triebzug eigentlich seit Sonntagabend in der Werkstatt stehen sollte
und nicht für den Einsatz freigegeben war ?
7 ) wann wurde die Bundespolizei erstmals verständigt ?
8 ) wann trafen die Notfallmanager der Deutschen Bahn und von Go-Chaot am "Unfallort" ein ?
9 ) war ein Zugbegleiter ( früher hieß der "Schaffner") an Bord ?
10 ) wer hat den Rauswurf der Fahrgäste in Mering veranlaßt ?
11 ) wer hat die Massen der Fahrgäste am Bahnsteig in Mering vor durchfahrenden Zügen abgesichert ?
und 12 ) warum hat sich der wortgewandte Pressesprecher von Go-Chaot Winfried K.
über die AZ noch nicht bei den Fahrgästen entschuldigt ?
...diese Fragen wurden heute auch der Bayer. Eisenbahnges. mbH als Auftraggeberin
und dem Bayer. Verkehrsminister gestellt, mal sehen, wer schneller antwortet ?
Aus den diversen Informationen, die man sich zu dem Vorfall bisher zusammen sammeln kann, ist sehr undurchsichtig, was hier denn tatsächlich vorgefallen ist. Eine Befehlsfahrt wegen Halt auf freier Strecke klingt für mich sehr skurril. Im Falle einer Zwangsbremsung könnte ein Befehl erforderlich sein, wobei sich das für mich nicht mit dem Verhalten des Tf deckt - schließlich ließe die Zwangsbremsung auf einen Fehler seinerseits schließen. Umgekehrt müsste das formal korrekte Vorgehen in einem solchen Fall auch dem Fdl bekannt sein (selbst wenn er der Einfachheit und Routine halber darauf verzichten wollen würde), somit sollte dieser hier auch nicht stur die Befehlsfahrt verweigern.
Dass hier letztendlich eine Eskalation bis zum Nmg und BPol notwendig war, ist für beide Seiten kein gutes Bild.
Go-Ahead ist einfach überall total unfähig. Warum dürfen die immer noch fahren? Da funktioniert nie irgendetwas und zu spät sind sie ständig. Oder die Züge fallen komplett aus, weil sie kein Personal haben. Einfach nur nervig.
Das ist nicht richtig. Ich fahre zwei- bis dreimal die Woche von Augsburg nach München mit Go-Ahead. Bisher hat alles funktioniert und pünktlich waren die Züge auch.
Kann ich so nicht bestätigen (Strecke Donauwörth - München). Die Züge, die ich wollte, sind alle gefahren. Die eine oder andere Verspätung gab es auch (insbesondere die Abfahrtszeit in München), allerdings hat es auch das schon regelmäßig beim Fugger-Express gegeben (wie auch kaputte Türen, defekte WCs usw.). Die blauen Züge sind, natürlich ganz subjektiv, zudem bequemer was Sitze, Abstand usw. angeht im Vergleich zum Fugger-Ex.
Gerade in den vergangenen Wochen merkt man davon recht wenig. Vereinzelt gibt es noch ausfallende Zugteile, und durch die DB Netz unangenehme Baustellen und Störfälle, aber der Betrieb durch GABY läuft inzwischen deutlich runder als oftmals beim Fugger-Express. Manch einer scheint zu vergessen, welche Katastrophen es unter DB Regio jahrelang gab.
Bei dieser Störung war gut zu beobachten, dass die verbleibenden Bahnsteigflächen am Augsburger Hauptbahnhof nach dem Umbau zu gering sind.
Das mag ja stimmen, aber was hat ein liegen gebliebener Zug vor Mering, der dann in Mering endet, mit dem Hbf Augsburg zu tun?
Franz M.: Ich gehe mal davon aus, dass hier die verfügbaren Bahnsteigkanten zum Abstellen bzw Umleiten/Wenden der durch die Störung ausgebremsten Züge gemeint sind, sowie die sich daraus ergebenden Fahrgastströme auf den Bahnsteigen. Ich war selbst nicht vor Ort, kann das also nicht bewerten, aber es ist durchaus hilfreich, hierfür gewisse Überkapazitäten (gerade für den Berufsverkehr) vorzuhalten, die erwartungsgemäß in Augsburg Hbf auch nach dem Umbau bzw der Erweiterung leider nicht vorhanden sind.
Der Bahnsteig war im zentralen Teil "halb" mit Menschen gefüllt, weil die andere Hälfte mit Lichtschächten belegt wurde und nur sehr wenig Platz zur Bahnsteigkante bleibt.