Wie die Stadt Leerstände in der Augsburger Innenstadt vermeiden will
Plus In der ehemaligen Rossmann-Filiale in der Augsburger Maxstraße gibt es jetzt einen Kreativraum. Die "Zwischenzeit" in der Annastraße wird bundesweit zum Vorbild.
Immer wieder bleiben Menschen vor dem Schaufenster der ehemaligen Rossmann-Filiale in der Maximilianstraße 9 stehen und schauen hinein. In dem seit September 2022 leer stehenden Ladenlokal tut sich wieder etwas. Es sind Sitzmöbel zu sehen, große Tische und eine Bar. "Zwischennutzung" liest eine Frau den Schriftzug an der Fensterscheibe ab. "Was soll das denn sein?", murmelt sie weiter vor sich hin. Die Stadt Augsburg hat Antworten darauf - und das in doppelter Hinsicht.
"Max neu[n]" heißt das Projekt, das in den ehemaligen Rossmann-Räumen umgesetzt wird. Das Kulturreferat hat den Leerstand für sechs Monate angemietet und will ihn in dieser Zeit zu einem Ort für Austausch, Experimente, Kunst und Kultur machen. "Die Aufgabe dieser Zwischennutzung ist es, das kreative Potenzial der Stadtgesellschaft sichtbar zu machen“, sagt Kulturreferent Jürgen Enninger. Den Auftakt macht Künstlerin Laura Jungfer mit dem Galerie- und Atelierkonzept "Strömung". Hier können Kulturschaffende kreativ experimentieren und arbeiten. "Max neu[n]" stehe zudem in direktem Kontext der Kultur- und Sportbespielung in der Maxstraße. Davon erhoffe man sich Wechselwirkungen. Interessierte können sich für eine Nutzung der Räume beim Büro für Popkultur der Stadt melden.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Maß und Mitte zu finden für die Ladenmiete ist bekanntlich das A und O für Eigentümer. Wer dabei versagt, passt nicht mehr in die Zeit des Online-Handels. Ein Bekannter von mir, Immo-Eigentümer von Ladenfläche, hat den rasanten Aufstieg des Online-Handels vorausbefürchtet und von sich aus dem Einzelhändler die Miete gekürzt. In solch einem Falle bekommt der Begriff der Kürzung ein ganz anderes Vorzeichen :-))
Wie wäre es mit einem Austellungshaus für einen großen, bekannten Online- Verkäufer. Dort gibt es von jedem Teil nur ein einziges Exemplar zu besichtigen. Das Geschäftsmodell besteht darin, Provisionen zu erhalten, weil man den Aufwand für Retouren drastisch senkt. Wer dort bestellt, verzichtet gegen einen zusätzlichen Rabatt, auf eine kostenlose Rücknahme, ausgenommen Garantiefall. Wenn Produkt ausläuft, werden die Muster als Schnäppchen verkauft, nicht um Gewinn zu machen, sondern um neue Kunden anzulocken.
Was haben wir in Augsburg? Richtig, einen extremen Wohnungsnotstand und Gewerbeimmobilien im Überfluss. Das Internet kannibalisiert nun mal den Einzelhandel, wie es das Auto mit der Pferdekutsche gemacht hat. Überleben können da langfristing nur Franchising- Ketten, welche mit der straffen Logistik des Mutterkonzerns Wettbewerbsvorteile haben.
Was darf keinesfalls passieren? Dass Gewebeflächen zum Wohnen auf Zeit genutzt werden, z.B. für Studenten. Wo kämen wir denn hin, wenn die Politik anfangen würde, vorsätzlichen Leerstand konsequent abzustrafen und die vorhandenen Gebäude Augsburgs effizient zu nutzen? (Sarkasmus)
Theoretisch "zahlt" ja der Steuerzahler solche Leerstände der Firmen mit wie z.B. beim ehemaligen Woolworth-Gebäude. Die Leerstände können steuerlich als Verlust von Einnahmen abgesetzt werden. Dass man hier nichts dagegen unternehmen kann, gerade bei so langem Leerstand, ist mir unverständlich.
Nur der Verlust für Unterhalt und Abschreibung können "abgeschrieben" werden. Nicht die entgangene Ladenmiete.