Zu viele Drogen: Schwäne torkeln über Mohnfelder
Auf einem Mohnfeld in der Slowakei kämpft ein Bauer mit einem tierischen Drogenproblem.
Tiere sind auch nur Menschen. Leider. Nutzen flugs jede Gelegenheit, um dem Alltag zwischen Fressen und Gefressen werden zu entkommen. Bekannt ist eine Nachricht aus Schweden, wo sich vor Jahren eine Elchkuh in einem Apfelbaum verfing. Offenbar hatte sich das Tier in seiner Gier nach vergorenen Äpfeln einen veritablen Rausch angefressen und dabei in den Ästen verfangen. In der Karibik sollen Meerkatzen kostenlos einen über den Durst trinken, indem sie Touristen die Cocktails klauen. Wissenschaftlich erforscht ist die "Drunken Monkey"-Hypothese von amerikanischen Forscherinnen und Forschern. Sie wiesen nach, dass Schwarzhandklammeraffen gezielt Früchte mit einem niedrigen Ethanol-Gehalt genießen. Nicht um sich zu berauschen, sondern weil die alkoholhaltigen Früchte mehr Kalorien und damit mehr Energie liefern. Eine clevere Ausrede ist das.
Der Fuchs hat leichtes Spiel mit zugedröhnten Schwänen
Auf härtere Drogen sind Vögel umgestiegen. Der SWR berichtet über Schwäne, die sich in Massen im slowakischen Patince über Mohnfelder hermachen. Bis zu 200 Tiere wirkten berauscht, torkelten umher und konnten nicht mehr abheben. Der Fuchs hat offenbar leichtes Spiel mit den apathischen Viechern.
Die Schwäne kommen vom Stoff nicht weg und richten mit ihren Drogenpartys veritable Schäden an. Tierschützerinnen und Schützer bringen die Vögel zwar in eine Art Entzugsklinik, doch dort werden die Plätze knapp. Biobauer Balint Pem kann sich das Phänomen nicht erklären. Schließlich ist Mohn giftig – mit Ausnahme der Samen. Die geschützten Tiere darf er nur durch Händeklatschen vertreiben. Bauer Pem hat erst für das nächste Jahr eine Lösung für sein skurriles Drogenproblem – künftig will er Raps anbauen.
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