Auftritt im Mühlhauser Bierzelt: An Aiwanger scheiden sich die Geister
Plus Der Freie-Wähler-Chef polarisiert. Die einen werfen ihm vor, Grenzen zu überschreiten, die anderen feiern ihn als Mann des Volkes. Auf der Bierzelt-Bühne in Mühlhausen liefert er, was von ihm erwartet wird.
Hubert Aiwanger ist wahrlich kein Mann, der die Zurückhaltung zelebriert. Die Parolen, deren Schlagzahl auf der Zielgeraden des Landtagswahlkampfes immer weiter zunimmt, sind deftig und laut – und sie polarisieren. Aiwanger, Freie-Wähler-Chef, Wirtschaftsminister und Bayerns stellvertretender Ministerpräsident, ist in den vergangenen Wochen zu einer Person avanciert, an der sich die Geister massiv scheiden. Die einen feiern ihn als einen von ihnen, als Mann des Volkes, bodenständig, geradeheraus. Die anderen beäugen ihn als jemanden, der die Grenzen dessen, was ein Demokrat in der Öffentlichkeit sagen sollte, längst überschritten hat.
Samstagabend in Mühlhausen, einem Gemeindeteil von Affing im Landkreis Aichach-Friedberg. Die Blaskapelle spielt, im Bierzelt ist ordentlich was los. Die Menschen sind gekommen, um mit der hiesigen Feuerwehr ihr 125-jähriges Bestehen zu feiern – aber auch, um zu hören, was Aiwanger zu sagen hat. Der steht an diesem Sommerabend auf der Bühne des schwül-warmen Zeltes, nimmt einen Schluck Bier, krempelt die Ärmel seines weißen Hemdes hoch und legt los. Er liefert, was von ihm erwartet wird.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ein kaum zu ertragender Populist! Nur ein Beispiel: "Esst mehr Fleisch!" Fakt ist: Die globale Fleischproduktion hat sich innerhalb eines halben Jahrhunderts vervierfacht! Mit Folgen für uns alle: Wasserknappheit, Artensterben und letztlich eine der Hauptursachen für den Klimawandel. Ganz zu schweigen vom Leid der Tiere, weil Aiwangers Forderung nur mit Massentierhaltung umzusetzen wäre. Aber Hauptsache, im Bierzelt wird gejohlt, wenn dieser Typ seine Parolen raushaut! Widerlich!
@Gerald D.: Na dann zitieren Sie mal bitte, wann genau Herr Aiwanger zu MEHR Fleischkonsum aufgerufen hat. Meines Wissens hat er dazu aufgerufen WEITERHIN Fleisch zu essen (in Maßen und nicht in Massen). Herr Aiwanger ist einer der wenigen Politikern mir Rückgrat, der den grünen Ideologien entgegentritt, die mittlerweile sogar in vielen Kindergärten um sich greifen. Dort wird den Kindern mittlerweile eingetrichtert (ich spreche aus Erfahrung), dass Fleisch gänzlich ungesund sei, und man sich möglichst vegetarisch ernähren solle. Zusammen mit ein paar Weltuntergangsszenarien wird so die nächste "letzte Generation" herangezogen.
Der Mensch ist seit seiner Existenz ein Allesfresser und soll es auch bleiben. Zum Verhältnis Fleisch zu Obst, Gemüse und Kohlenhydrate orientiert man sich am besten daran, wie das der Mensch die letzten 100.000 Jahre gemacht hat. Dazu braucht es keine Riccarda Lang.
Aiwanger macht weiter was es unheilvoll in Erding bei der Pegida-Moni begann. Er wird zunehmend zum Steigbügelhalter für den rechten Mob. Und die Mehrings & Co, all die die in seinem Schatten noch etwas werden wollen, stehen treu und fest zu ihm. Da wird an der goldenen (oder besser schmutzigen) Brücke nach Rechts gebaut.
@Wolfgang S.: Ich glaube, es sind eher Formulierungen wie die Ihre ("Pegida-Moni"), ein permanentes "in die rechte Ecke stellen" sowie die immer stärker ideologisierte (man könnte auch sagen verblendete) links-grüne Politik in Berlin, die solche Leute am Ende eine Spur weiter (leider zu weit) rechts wählen lassen. Auch vor diesem Hintergrund ist Franz Josef Strauß' Ausspruch, dass es "rechts von der CSU nur die Wand geben sollte", leider aktueller denn je.
K. Brenner
Ich kann mir gut vorstellen, dass Herr Aiwanger weiß, womit die Neandertaler einst heizten.
Schade, dass so viele Menschen mit solchen Sprüchen zufrieden sind. Hat H. Aiwanger denn was gesagt, wie er die Vorgabe des Klimaschutzgesetzes, dass Bayern bis 2020 klimaneutral sein soll, umsetzen will?
Hat er dargestellt, wie Bayerns Industrie wettbewerbsfähig bleiben soll, wenn in Schleswig-Holstein der Strom aus Windkraft- und Solaranlagen für 4 – 5 Cent je Kilowattstunde erzeugt wird und in wenigen Jahren die einheitliche Strompreiszone in Deutschland aufgelöst wird, weil es mangels ausreichender Leitungen zw. Schleswig-Holstein und Bayern (Seehofer und Aiwanger haben diese nachdrücklich be- und verhindert) keinen funktionierenden Strombinnenmarkt mehr gibt?
Raimund Kamm
Er hat gesagt, dass er die bayerische Wirtschaft mit grünem Wasserstoff versorgt. Das ist für Herrn Aiwanger nämlich ganz einfach. Wenn es nicht klappt, ist die Bundesregierung schuld.
Sehr geehrter Herr Kamm
das sind ja ganz neue Töne von Ihnen:
“ weil es mangels ausreichender Leitungen zw. Schleswig-Holstein und Bayern … keinen funktionierenden Strombinnenmarkt mehr gibt?”
Das haben Sie doch immer hübsch bestritten.
Aber “Rettung naht”! Habeck will ja bis 2030 noch schnell 50 Gaskraftwerke bauen und fast alle Länder um uns herum bauen ihre Kernkraftkapazität aus.