Deutschland ist eines der wohlhabendsten Länder der Welt, aber die wenigsten Menschen würden sich hier als reich bezeichnen. Was heißt das also: reich?
Es gibt Fragen, die man nicht stellt. Weil sie sich nicht gehören, indiskret sind, übergriffig. Weil man sich nicht traut. Wonach man zum Beispiel nicht fragt, ist nach Sex. Was aber auch daran liegt, dass man über den Sex anderer Leute ja eigentlich auch wirklich nichts wissen will. Wenn es ums Geld geht, ist das anders.
Das Geld der anderen – es war schon immer Spekulationsobjekt, vor allem, wenn man bei den anderen viel Geld vermutet, das Geld der Reichen eben. Weil das Geld der anderen ja auch mit dem eigenen zu tun hat, man sich direkt in Bezug dazu setzen und seinen Platz in der ökonomischen Hierarchie verorten kann. Hier schicker Porsche 911, da solider VW-Golf, dort der schon etwas klapprige Fiat Panda, um gleich mal ein paar Klischees zu bedienen. Wer aber ist eigentlich reich? Der Facharbeiter, die IT-Managerin, der leitende Angestellte, die Unternehmerin … vielleicht man selbst? Simple Frage, interessante Frage. Weil es zwischen gefühltem und tatsächlichem Reichtum Unterschiede gibt. So wie beim Wetter, wo sich ja 25 Grad wie 35 Grad anfühlen können, wenn es schwül ist. Und weil es viele Antworten auf diese einfache Frage gibt, je nachdem, wen man befragt, Vermögensforscher, Statistiken, Soziologen, Sahra Wagenknecht, Gloria von Thurn und Taxis, Friedrich Merz, die Deutschen allgemein, die eigenen Freunde oder zum Beispiel Georg Oswald, Münchner Schriftsteller, der schon einmal über die reichste Ecke von ganz Deutschland geschrieben hat, den Starnberger See. „Im Himmel“ hieß das Buch. Sein neuer Roman trägt den Titel „In unseren Kreisen“ (Piper, 208 Seiten, 24 Euro), auf dem Cover aus der Vogelperspektive ein Pool, gefüllt mit verschwenderischer türkisblauer Frische.
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