Mehr Grün in der Stadt: Experten raten zu Bäumen am Rathausplatz
Plus Die Alt-Augsburg-Gesellschaft diskutiert über mehr Grün in der Innenstadt. Der Denkmalschutz muss keine Hürde sein, sagen Fachleute - und haben Forderungen an die Politik.
Das Fazit von Peter Gleissner nach einem knapp zweistündigen Spaziergang durch die Innenstadt ist deutlich: "Ich habe hier das Paradebeispiel einer steinernen Stadt gesehen." Der Aachener Botaniker und Grünplaner vermisst grüne Achsen und Grünflächen, die Erholung bieten könnten an Hitzetagen, wie sie es am Wochenende gab - und wie es sie künftig wohl immer öfter geben wird. Zwar überlegt die Stadt, wie man mehr Grün in die Innenstadt bringen könnte, sieht aber auch wegen der historischen Bausubstanz Hürden. Doch müssen sich Denkmäler und Begrünung ausschließen? Nein, sagen Experten - selbst dann nicht, wenn es sich um so historische Orte wie Rathausplatz oder Maximilianstraße handelt.
Um dem Klimawandel begegnen zu können, sei "ein grundlegender Umbau unserer Städte notwendig", ist Stephan Pauleit von der TU München überzeugt. Er beschäftigt sich mit städtischer Landschaftsplanung und Naturkonzepten, am Samstag ist er auf Einladung der Alt-Augsburg-Gesellschaft mit weiteren Experten hier, um die Situation zu begutachten. Zwar gibt es in der Innenstadt einiges Grün. "Doch vielen dieser Bestandsbäume geht es nicht gut", konstatiert Michael Degle von der Gärtenabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung.
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Die Diskussion ist geschlossen.
„Die Experten schlagen . . vor, die Standortbedingungen
für die bestehenden, teils angeschlagenen Bäume zu
verbessern . . . . . “
Was tut sich diesbezüglich (statt einer Fällung) bei den
Bäumen auf dem Bahnhofsvorplatz ?
Für dort gilt doch dann wohl auch:
„Ein neu gepflanzter Baum wird erst in 50 bis 100
Jahren den ökologischen Nutzen eines Bestands-
baumes entfalten“
Für die Maximilianstraße könnte die ehemalige Mittelbebauung als grünes Band mit Bäumen und Außengastronomie nachempfunden werden. Historisches kann auch mit Fantasie bewahrt werden.
Ich kann mir hier ein Schmunzeln nicht verkneifen. Diese Idee wurde bereits vor rd. 30 Jahren von der Jungen Union Augsburg vorgeschlagen. Da waren die "Schwarzen" schon "Grüne".
Wenn das kommt, wäre es für Augsburg eine sehr gute Sache!
Es werden -zig Millonen Euro in teils nachträglichen, unnötigen Um- und Ausbauten am Theater und Hbf. "verschleudert". Wenn man da ein paar "Milliönchen" davon für die Be und Anpflanzung von Grün (u.a. Bäume) in den beschrieben Bereichen abzweigen würde, wäre das ganz Problem schon gelöst. Jetzt holt man wiederholt Experten, welche für teures Geld die Verbindung von Historischen und Bepflanzung erklären und erörtern sollen und stellt dabei fest, dass z.B. der Rathausplatz in der jetzigen Form so gar nicht historisch ist, ganz zu Schweigen vom (unansehnlichen) Verwaltungsgebäude. Anstelle zügig so ein Bepflanzung anzugehen, vergehen wieder Jahre und es scheitert dann an Geld, dies umzusetzen (siehe Fuggerstraße).
Der Rathausplatz ist also ein historischer Ort. Irgendwie habe ich in Erinnerung, dass es bis nach dem zweiten Weltkrieg lediglich ein "Rathausplätzchen" im Bereich des Augustusbrunnens gab und der Rathausplatz in der heutigen Größe erst durch den Abbruch der Börsenruine geschaffen wurde.
An historischen Gebäuden fällt mir nur Rathaus und St.Peter mit Perlchturm ein. Die ebenfaqlls platzprägende Fassade des Verwaltungsgebäude 1 stellt ( da die lediglich zu einem Gässchen zwischen Verwaltungsgebäude und Börse zeigte) kein Highligt, was besonderen Schutz benötigt, dar.
Das Hauptargument gegen Bäume ist aber daqss man auf Leitungen usw im Boden Rücksicht nehmen muss. Da könnte unsere fachlich hochkompetente und extrem bürgerfreundliche Stadtverwaltung aber genaus darüber nachdenken den Stadtwerken und Co entsprechende Zügel anzulegen. Kabeltrassen uusw. müssen nicht zwingend so verlegt werden, wie es für die Firmen günstig ist.
Zur Not lässt sich eine Trasse auch umverlegen.
Wäre interessant zu wissen, ob die Stadt/Stadwerke überhaupt mal schon geprüft haben, ob in den vorgeschalgenen Bereichen Trassen, Kanäle u.ä. verlegt sind. Desweitern könnte man auch gleich in einem Zug über die Unterbrechung der Karlstraße im Bereich Kesselmarkt und Karolinenstraße mit nachdenken. Allein schon die Sperrung/Umbau mit Außenbewirtung der Karolinenstraße im Bereich Rathausplatz und Karlstraße wäre ein sinnvoller Beitrag, da es dort ab Mittag schattiger und somit kühler wird.
Die Stadt verpennt die Zukunft
Es ist mehr als wichtig, dass sich die Altaugsburg-Gesellschaft des Themas fundiert annimmt. Denn von der Stadt kam und kommt zu wenig. Auch vor dem Hintergrund, dass im vergangenen Jahr mehr Bäume im Stadtgebiet gefällt als nachgepflanzt wurden. Ein völliges Nogo. Fakt ist, dass unsere Städte in den kommenden Jahren weitaus stärker unter den Hitzetagen zu leiden haben werden als bislang. Gratis-Fächer, wie von Umweltreferent Reiner Erben gerade "spendiert", erscheinen vor diesem Hintergrund wie ein schlechter Scherz. Warum also nicht den Rathausplatz wie vorgeschlagen begrünen ? In dieser Form ist er ein Resultat der Nachkriegsjahre - und keine jahrhundertalte "Komposition" - von den 50er-Jahre-Bauten mal abgesehen. Zumal der Untergrund (keine oder kaum Versorgungsleitungen) es relativ leicht macht. Warum nicht eine gestalterische Baum-Lösung für die Maxstraße ernsthaft ins Auge fassen usw? Die metallenen Pflanzkisten, die vor wenigen Wochen aufgestellt wurden, sehen bestenfalls putzig aus, haben keine (Klima-)Wirkung und gehen in der majestätischen Straße schlicht unter. Natürlich kosten derlei Maßnahmen Geld. Aber zum einen sind wohl die Mittel aus dem Bundes-Entsiegelungsprogramm noch nicht komplett verplant, zum anderen wären es Investitionen für die Zukunft. Und das muss es uns wert sein. Bleibt zu hoffen, dass fraktionsübergreifend entsprechend Druck auf die Stadtverwaltung aufgebaut wird.