Nach Dreifachmord von Langweid: Ist das deutsche Waffenrecht zu durchlässig?
Plus Gerhard B. hatte seit 1987 eine Waffenbesitzkarte. Zu Hause kontrolliert wurde er in all der Zeit nicht. Wieder brandet die Debatte auf, ob das Gesetz es potenziellen Tätern zu leicht macht.
Alle Kontrollen haben nichts gebracht. Gerhard B. hat trotzdem drei Menschen in Langweid erschossen und zwei verletzt. Sehr schnell nach der Tat kam die Frage auf, ob schärfere Waffengesetze die Todesschüsse hätten verhindern können. Nach Angaben des Landratsamts im Kreis Augsburg wurde Gerhard B. zwar alle drei Jahre in den entsprechenden Datenbanken kontrolliert, etwa auf Vorstrafen und sonstige polizeiliche Eintragungen. So ist es gesetzlich vorgeschrieben. Eine Nachfrage unserer Redaktion bei der Behörde förderte aber zutage, dass in all den Jahren, in denen der Rentner seine Waffenerlaubnis besaß, nie Kontrolleure bei ihm zu Hause vorbeigekommen sind.
Mutmaßlicher Täter von Langweid wurde nie zu Hause kontrolliert
Gerhard B. hat seine Waffenbesitzkarte seit 1987. In mehr als 35 Jahren wurde er kein einziges Mal daheim kontrolliert. Das Landratsamt betont, dass für solche Vor-Ort-Kontrollen gesetzlich kein regelmäßiger Turnus vorgeschrieben ist. Tatsächlich enthält das Waffengesetz in Deutschland hierzu keine konkreten Angaben.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Gestern ist jemand im Straßenverkehr umgekommen. Lasst uns den gesamten Straßenverkehr abschaffen.
In Anbetracht von fast 2800 Verkehrstoten jährlich auf deutschen Straßen ein gleichwohl zynischer wie unangebrachter Kommentar.
Der Sinn und Zweck des Straßenverkehrs ist der Transport von A nach B. Der primäre Sinn und Zweck von Waffen ist es, etwas zu töten. Merken Sie den Unterschied? Und erzählen Sie mir nichts von Sportschützen und Wettkämpfen. Die Anzahl von Waffen im Besitz von Sportschützen, die tatsächlich in Wettkämpfen genutzt werden ist in Relation zur Gesamtzahl gering. Vor allem wenn es um bestimmte Typen von Waffen geht. Warum sonst bekomme ich ohne weiteres eine Waffe, wie z.B. einen kurzläufigen, großkalibrigen Revolver mit verdecktem Hammer auf meine Waffenbesitzkarte, für den es bei uns wahrscheinlich so gut wie keinen Wettbewerb gibt. Ein Hersteller von Fussbällen wäre wahrscheinlich sehr erfreut, wenn er so viele Fussbälle verkaufen könnte, mit denen nie gespielt wird.
(edit/mod/NUB 7.3)
Und immer immer wieder geht die Sonne auf ... und immer immer wieder nach solch gearteten Straftaten kommt diese leidige Debatte. Besserwisser, angebliche Fachleute und sonstige Personen beschwören wieder und wieder solch eine unsinnige und sinnlose Debatte. Warum soll ein Waffenbesitzer permanent zuhause überprüft werden, wenn keine Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten vorliegen? Stichprobenartige Kontrollen der Waffenaufbewahrung wäre möglich, aber ist die rechtmäßige und geforderte Aufbewahrung bewiesen, was soll und muss dann regelmäßig noch weiter vor Ort geprüft werden? Außerdem und nochmals eindringlich, hier werden nur die erlaubten Waffenbesitzer geprüft, das ganze und überwiegende Klientel der unerlaubten Besitzer wird doch in keiner Weise ansatzweise erfasst bzw. verhindert. Und nochmals, wenn jemand solche, wie letzthin getätigten Absichten in die Tat umsetzen will, dann findet er auch ohne Schusswaffen Mittel und Wege und wird seine Tat ausführen. Und wer glaubt denn wirklich, dass durch ein Verbot von Handfeuerwaffen die Thematik erledigt wäre? Nichts als Märchenglaube. Und angeblich notwendige schärfere Kontrollen? Personal, Geld und Notwendigkeit sind hier die Hemmnisse! Generell, so denke ich, müssen insbesondere die Deutschen, die Europäer ihr Verhältnis zu Waffen überdenken. Nicht die Waffe ist das Problem, der Mensch kann das Problem sein.
Also alle anderen ohne Waffe müssen einknicken, damit eine Minderheit an ihrer Waffenvernarrtheit festhalten können. Die Mehrheit will es nicht und ich hoffe sehr, dass irgendwann diesem Irrsinn der Riegel vorgeschoben wird.
Und natürlich wollen die Waffennarren wie Herr X. auch keine Kontrollen. Ihr Beitrag bestätigt mal wieder, dass dringend eine verpflichtende psychologische Kontrolle eingeführt werden muss. Wem Waffen so wichtig sind, der wird auch kein Problem haben, sich regelmäßig auf seine Harmlosigkeit überprüfen zu lassen.
@ VonRamona Z
Vielleicht sollte man auch für Küchenmesser, Äxte, Sägen, etc. Kontrollen und psychologische Test einführen, denn auch diese Geräte gelten u.U. als Waffen bzw. können als Waffen eingesetzt werden. Außerdem gibt ein psychologischer Test nur eine Momentaufnahme wieder, Morgen schon kann sich die Person um 180 Grad gedreht haben. Zuverlässigkeit: Null.
Wer sich auf juristische Feinheiten des Strafrechts zu Waffen
einlassen will, lese hierzu die aktuellen Kolumnen von Thomas
Fischer (ehemals Richter am BGH) in Spiegel Online : - )
@ Franz X.
"Vielleicht sollte man auch für Küchenmesser, Äxte, Sägen, etc. Kontrollen und psychologische Test einführen, denn auch diese Geräte gelten u.U. als Waffen bzw. können als Waffen eingesetzt werden."
Auch dieser Kommentar zeigt wie zutreffend die Worte von Frau Ramona Z. sind.
@ RAMONA Z. und @RICHARD M.
<<Und natürlich wollen die Waffennarren wie Herr X. auch keine Kontrollen.>>
Ich gehe davon aus, dass mit Herr X FRANZ X. gemeint ist.
von Franz X.
<< Warum soll ein Waffenbesitzer permanent zuhause überprüft werden, wenn keine Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten vorliegen? Stichprobenartige Kontrollen der Waffenaufbewahrung wäre möglich, aber ist die rechtmäßige und geforderte Aufbewahrung bewiesen, was soll und muss dann regelmäßig noch weiter vor Ort geprüft werden? >>
Im Gegensatz zu manchen Krimis schauen Waffenschränke etwas anders aus!
Ich selbst bin kein Waffennarr, aber die Prüfungen um überhaupt eine Waffe bekommen zu können sind doch nicht ganz einfach. Bevor sie hier herumquaken versuchen sie doch einmal die entsprechenden Dokumente zum Besitz einer Waffe zu bekommen!