Abhängig und ausgeliefert: Menschen mit Behinderung werden öfter zu Opfern
Plus Viele Menschen mit Behinderung sind in ihrer Selbstbestimmung eingeschränkt. Auch deshalb erleben sie viel häufiger Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe.
2015, Kreis Dachau: Ein ehemaliger Pfleger aus dem Franziskuswerk Schönbrunn wird zu acht Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt, weil er eine schwerbehinderte Frau sexuell missbrauchte. Die 28-Jährige wurde schwanger und gebar das Kind. 2020, Würzburg: Ein Logopäde wird zu elf Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Er missbrauchte mehrere Buben mit Behinderung, die bei ihm in Behandlung waren.
Menschen mit Behinderung werden immer wieder Opfer sexualisierter Gewalt – viel häufiger als andere Personengruppen. Jede siebte bis achte Frau zwischen 15 und 65 Jahren ist in ihrem Leben von sexualisierter Gewalt betroffen. Bei Frauen mit Behinderung ist es jede dritte und vierte. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2012. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich noch höher. Vergleichbare repräsentative Studien zu Männern mit Behinderung gibt es bisher nicht. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch sie ein erhöhtes Risiko haben, Übergriffe zu erleben. „Menschen mit Behinderung sind in dieser Hinsicht eine hochgradig gefährdete Gruppe“, erklärt Heidi Walter, fachliche Leitende bei der Beratungsstelle Pro Familia Augsburg. Doch warum ist das so?
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