Landgericht verurteilt Ikea-Raser zu fünf Jahren Haft
Weil er in Augsburg ein illegales Rennen abgehalten hat, bei dem eine Frau starb, ist ein 54-Jähriger nun verurteilt worden. Der Richter findet im Urteil klare Worte.
Es ist nur eine kurze Strecke von der Tankstelle an der Stuttgarter Straße im Norden Augsburgs zum Ikea-Parkplatz am Stadtrand, vielleicht fünfhundert Meter. Wer sie fährt, kann es gemütlich angehen lassen, weit ist der Weg ja nicht; es gilt Tempo 50, zwischendrin steht sowieso eine Ampel. Herbert M. (Name geändert), vor Kurzem 55 Jahre alt geworden, ließ es an jenem Tag im August 2022 nicht gemütlich angehen, er wollte ohnehin nicht zum Möbelhaus, obwohl sein Auto, 557 PS stark, dort wenige Sekunden nach dem Start zum Stehen kam. Er wollte auch nicht zur nahen Bundesstraße, eigentlich wollte er nirgendwo so recht hin. Er wollte rasen. Der Unfall, der folgte, hinterließ eine Szenerie, die Zeugen als "Trümmerfeld" beschrieben. Eine 21-Jährige starb.
Am Donnerstag erging das Urteil gegen den Mann, der sich seit Oktober vor dem Landgericht Augsburg verantworten musste. Der Gerichtssaal war nahezu voll. Es ist der größte Raum im Gebäude, doch kaum ein Platz blieb frei. Der Prozess um die tödliche Raserfahrt beim Ikea hat viele Menschen bewegt - nun ist er abgeschlossen. Die zuständige 1. Strafkammer hat Herbert M. zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt, unter anderem wegen eines illegalen Straßenrennens mit Todesfolge. Daneben entzog das Gericht dem 54-Jährigen die Fahrerlaubnis, er kann sie frühestens in vier Jahren wieder beantragen, was nicht bedeutet, dass er sie dann auch zurückbekommt. Darüber entscheidet dann die zuständige Behörde. Michael Schneider, der Vorsitzende Richter der Strafkammer, sprach von einer "unverständlichen Raserei", die der Angeklagte "ohne erkennbaren Grund" vorgenommen habe, und zwar mit einem mit "PS und Gewicht völlig überfrachteten Fahrzeug".
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
@ Wolfgang L. Wer ist jetzt schuld? Das Messer, die Waffe, das Auto (aber nur wenn über 200 Ps) oder doch der Depp der es zum Posen braucht und nicht verantwortlich damit umgehen kann wie Sie schreiben? Richtig schlüssig ist ihre Argumentation nicht.
Fakt ist ein junges Mädchen ist tot das ist unglaublich tragisch. Aber abschließend ist nur einer verantwortlich, und das ist der Täter! Und sicher nicht das Auto oder der Hersteller, egal wieviel Ps es hat ! Ich wünsch ihnen dass Sie ihren Mitmenschen mit mehr Toleranz und Respekt begegnen unabhängig davon welches Auto, Ps Zahl oder welcher Leidenschaft er/sie angehört. Auch das Mädchen (so meine ich es gelesen zu haben) war Teil der Tuningszene und hatte vermutlich damit zumindest einen Bezug oder eine Art Leidenschaft für tolle oder schöne vielleicht auch für hoch motorisierte Autos. Ändert nichts an der Tragik des Unfalls und das Leid für die Hinterbliebenen, dass der Täter angerichtet hat. Trotzdem und da bleibe ich bei meiner Meinung, sind Leute die anonym vorverurteilen im Internet die Seuche des 21 Jh. ! Mein Beileid nochmal an die Hinterbliebenen.
Nur 4 Jahre Führerscheinentzug bei der Tat und als Wiederholungstäter. Ich fasse die deutsche Rechtsprechung nicht!
@Harald V: warum so verbittert gegenüber hoch motorisierten Autos ? Ihre Argumente sind von vorne bis hinten Quatsch.
Der Mensch ist das Problem und die Eigenverantwortung, aber es ist leichter immer die Schuld bei anderen zu suchen. Leider typisch deutsches Durchschnittsgeneide. Gegenfrage: Sie sind dann auch gegen Smartphones oder das Rauchen oder die 0,5 Promillegrenze. Schon mal gegoogelt wieviele Menschen jährlich durch Unfälle wegen Ablenkung sterben? Oder gehen wir noch einen Schritt weiter, alle ab 65 geben ihren Schein ab, die können nicht mehr Auto fahren! Schuld ist nur der Fahrer, und sicher nicht das Auto !
Wer sich einen 600 PS-Boliden holt, sollte gleich seinen Führerschein dafür abgeben, Eignung ist ja direkt widerlegt.
@michael K @maya S Armes Deutschland ihr seid der Beweis, woran es bei uns krankt. Neidertum, dass weder differenzieren noch richtig argumentieren kann. Getreu dem Motto und dem Niveau von Bild Dir deine Meinung ! Da gehört ihr hin !
Daß die Neiddebatte der finanziell "Schmalbrüstigen" war so sicher wie das Amen in der Kirche.
Vernunftbegabung hat nichts mit Neid zu tun.
Herr B.
Was haben 600 PS mit Neid zu tun?
Man kann sich entsprechende Fahrzeuge auch ausleihen. Wie beim tödlichen Unfall in Stuttgart 2019 geschehen.
Und meinen Sie ehrlich, dass jeder bereit ist viel Geld für ein Fahrzeug mit viel PS auszugeben?
Abgesehen, dass viele dieser Autos geleast oder von der Bank finanziert sind. Sie glauben gar nicht, wieviele Fahrzeugbriefe bei der Bank liegen. Da ist oft mehr Schein wie Sein.
Übrigens auch mit 65 können viele noch Autofahren. Sogar manchmal besser wie Jüngere. Nur wäre eine regelmäßige medizinische Untersuchung ab einen gewissen Alter durchaus sinnvoll.
Herr F.
Ich bin nicht verbittert. Es ist nur so, dass viele Fahrer mit solchen Fahrzeugen nicht umgehen können oder sich und ihr Fahrzeug vollkommen überschätzen und andere unterschätzen.
Ich musste wegen solchen schon mehr als einmal Gefahrenbremsungen machen, weil diese einen die Vorfahrt genommen haben oder wegen eines Überholvorgangs an einer unübersichtlichen Stelle einen entgegen kamen. Oder auch schon gesehen wie der Gegenverkehr ins Bankett ausweichen hat müssen weil jemand mit einen hochmotorisierten Audi bin einer unübersichtlichen Kurve überholte. Nach dem Motto, mit meinen 360 PS überhole ich die 70 kmh fahrende Kolonne ja in 100 m .... was defintiv nicht der Fall ist.
Und es sind leider zu 90 % hochmotorisierten Fahrzeuge die durch so etwas auffallen. Einen Fiat 500 habe ich äußerst selten bei hochriskanten Fahrmanövern gesehen.
Und zum Thema Ablenkung. Schon das Herunterklappen der Sonnenblende lenkt vom Verkehr ab. Das sind sich viele nicht bewusst.
Und wo sind meine Argumente bitte Quatsch? Fakt ist, dass viele sich total überschätzen und in Verbindung mit hochmotorisierten Fahrzeugen es immer wieder zu schweren und tödlichen Unfällen kommt. Das zeigt beispielswiese der Unfall in Stuttgart und auch auf dem Ikea-Parkplatz.
Es ist eher Quatsch jeden Depp zu erlauben, dass er solche Fahrzeuge führen darf, die aufgrund der Leistung noch mehr Verantwortung abverlangen.
Es sollte einfach eingeführt werden, dass ab einer bestimmten Punkteanzahl in Flensburg nur noch Fahrzeuge für eine Jahre gefahren werden dürfen, die eine bestimmte PS-Zahl aufweisen. Von A nach B (wie z.B. in die Arbeit) kann er ja trotzdem kommen. Wer es trotzdem tut und erwischt wird, dem sollte die Fahrerlaubnis lebenslang entzogen werden.
Ebenso wäre wie beim Motorrad eine bestimmte Leistungsgrenze für Fahranfänger und junge Erwachsene bei Pkws und Lkws unter 7,5 t sinnvoll.
Weil wie sie schon schreiben. Die Eigenverantwortung ist das Problem. Und wer entsprechend auffällt, der sollte die Verantwortung nicht für solch ein Gefährt erhalten. Weil gerade solche Fahrzeuge schnell die Grenzen der Physik erreichen und dann nicht mal die ganzen fleißigen Fahrassistenzsystem irgendwas richten können. Und diese leisten eine große Arbeit und machen Fahrmanöver möglich, die ohne 95 % der Fahrer nicht schaffen würden. Nur 90 % glauben das sie das Manöver geschafft haben. Dabei hat 90 % der Arbeit die Assistenzsysteme gemacht. Diese sind zwischenzeitlich so gut, dass einige Fahrzeuge beispielsweise ausbrechende Hecks ganz von alleine bewältigen. Sprechen Sie mal mit Fahrsicherheitstrainer vom ADAC. Die können Ihnen bestätigen, dass auf der Platte auf Stufe 2 einige Fahrzeuge das Fahrzeug selber wieder einfangen ohne das der Fahrer das Lenkrad berührt.
Den Neid schliesse ich aus der Formulierung von Beiträgen hierda. Ich gönne jedem seinen 600 PS-Boliden, die m.e. sicherer sind was Fahrzeugelektrik, Bremsen usw. angeht und demzufolge relativ seltener in schwere Unfälle verwickelt sein dürften.
"Fahrer von teuren Autos melden besonders häufig einen Schaden. Allen voran die Besitzer eines BMW mit einer Schadenhäufigkeit von 14,4 Prozent, dicht gefolgt von Audi-Fahrern (14,1 Prozent)."
https://www.t-online.de/auto/technik/id_89034382/auto-aktueller-crash-report-diese-fahrzeuge-haben-die-meisten-unfaelle.html
Ob das wohl an der aggressiven Fahrweise dieser "Sportfahrer" liegt?
Eine laecherliche Strafe fuer so viel Dummheit. Oder der Mann ist krank, was aber anscheinend kein Thema vor Gericht war.
Kein halbwegs vernuenftiger Mensch kommt auf die Idee fuer so einen Unfug.
Klara R. -"GsD ist das Gericht nicht auf die Idee gekommen ist, der Mann könnte krank sein. Das wäre kaum auszuhalten.
Wer mit so einem Fahrzeug auf die Art und Weise unterwegs ist, wie in diesem Fall, zeigt m.M.n. nichts anderes, als Imponiergehabe
Das in diesem Fall, zum Leidwesen der Hinterbliebenen und anderen Geschädigten, gründlich schief gegangen ist.
Wegen mir hätte der Richter durchaus ein Exempel statuieren können, als Warnung für andere hinlose Fahrer solcher "Geschosse"
Es ist lächerlich und mittlerweile typisch deutsch, das hier die Kommentatoren Verbote fordern.
Es gibt so etwas wie Eigenverantwortung. Man kann alles zweckentfremden. Verbote bringen nichts außer die Freiheit immer weiter einzuschränken und das Volk zu gängeln. Es kennt sich eh schon keiner mehr aus, was Verboten und was erlaubt ist. Sie he Waffengesetz. Oder wenn man wissen will was draußen in der Natur erlaubt ist. Da muss man das Bundeswaldgedtz beachten, das Landeswaldgesetz, das Naturschutzgesetz, kommunale Verordnungen, man muss wissen ob man sich im Staatsforst, Gemeindewald oder Privatwald befindet, etc.
Es bestand doch schon das Verbot, schneller als 50km/h zu fahren. So lange die Einhaltung von Verboten nicht gesichert werden kann, bringen auch weitere Verbote nichts. Ein derartig heftiges Ignorieren eines Verbots gehoert einfach heftiger bestraft. Der Mann duerfte nie wieder ein Auto steuern und muesste dazu noch laenger hinter Gittern.
Dabei hat der Mann noch ein Riesenglueck gehabt, dass der Schaden nicht noch deutlich hoeher war.
Also beim Auto wäre das ganz einfach. Das bekäme man gar nicht zugelassen, wenn es den gesetzlich begrenzenden Vorschriften widerspräche.
Das mit der Eigenverantwortung hat sich hier ja wundervoll erwiesen.
Die Fast & Furious Filmreihen haben hier auch sehr viel Einfluss genommen. Zudem kommt noch das testosterongesteuerte Imagegehabe von charakterlich defizitären Machos mit solchen Fahrzeugen dazu. Hier könnte auch die Autoindustrie zu mehr Verantwortung beitragen, jedoch wird dies nicht getan, da gerade solche Fahrzeuge große Gewinnmargen versprechen.
Einfach zu wenig,die Strafe,müsste viel höher ausfallen! Da lacht sich der schlapp!!
Erstmal mein Beileid an die Familien der Opfer
@Wolfgang S. Was hat den das Auto damit zu tun oder der Hersteller? Wäre das gleiche in einem getunten Golf passiert was dann ? Oder willst du wenn Verbrechen mit einem Messer passiert den Messerhersteller verklagen ? Das ist Quatsch, die Verantwortung liegt allein beim Fahrer !
Herr F. Wieso stellen Automobilhersteller solche Fahrzeuge her? Wer braucht bitte 600 PS? Außer es ist ein Lkw.
Beispielsweise wirbt Mercedes für seine AMG ganz gezielt mit der Beschleunigung usw.
Einige Autohersteller haben sich ein bestimmtes Image geschaffen und pflegen dies. Es soll damit auch ganz klar ein bestimmtes Klientel angeworben werden. Der Angeklagte gehört genau zu diesem Klientel.
Dem Hersteller dürfte durchaus klar sein, dass mit einem AMG mit 600 PS keine tonnenschwere Anhänger gezogen werden, sondern gezielt stark und schnell beschleunigt werden soll. Entsprechend wird dieser und ähnliche Autotypen beworben.
Das bestimmte Automarken und dort bestimmte Modellreihen mit Rasern, Dränglern, riskanten Überholmanövern, allgemein mit ignorieren der StVO und allgemeinen rücksichtslosen Verkehrsverhalten in Verbindung gebracht werden, ist kein Zufall.
@Bernd F.: Sehe ich auch so. Man kann auch mit einem kleinen Fiat 500 mit Vollgas in eine Menschenmenge fahren und dabei viele Menschen töten. Je höher die Leistung eines Fahrzeugs, desto verantwortungsvoller sollte zwar der Umgang mit dem Fahrzeug erfolgen. Das sagt aber noch nichts über das Gefährdungspotential aus.
Herr K.
Von einem normalen Fiat 500 geht deutlich weniger Gefahrenpotential aus wie von einem Mercedes AMG mit fast 600 PS.
Es kommt immer wieder zu schweren Unfällen mit Toten weil Fahrer die Kontrolle über PS-starke Fahrzeuge verlieren. Und das vorallem weil sie meinen stark beschleunigen zu müssen.Und den einzigen Sinn fast 600 PS zu haben, ist stark und schnell beshcleunigen zu können. Und genau damit machen einige Autohersteller gezielt Werbung.
Hier nur ein paar Beispiele.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/stuttgart-urteil-im-raser-prozess-hirnlose-raserei-a-1296765.html
Jaguar mit 550 PS
Beschleunigt in der Innenstadt auf 168 kmh bei erlaubten 50 kmh. Ergebnis zwei Tote Unbeteiligte.
"Obwohl nur 50 Stundenkilometer erlaubt waren, drückte T. "das Gaspedal bis zum Anschlag durch" und erreichte 168 Km/h in der Innenstadt. Bei einem Ausweichmanöver verlor er die Kontrolle und krachte in einen Kleinwagen der Marke Citroën C1, der gerade aus einer Parkhauseinfahrt auf die Straße einbiegen wollte."
Wollen Sie ernsthaft erzählen, dass es mit einem Fiat 500 auch passiert wäre.
"Unendliches Leid habe er den Hinterbliebenen zugefügt, so die Richterin zu Mert T., weil er "angeben und protzen" wollte. Sie stellt klar: "Dieser Unfall beruht auf der hirnlosen Raserei."
Ist genauso wie der immer wieder angestellte Vergleich Messer und Schusswaffe.
Mit einem Messer kann man auch jemanden töten. Aber welcher Amokläufer hat 20 oder mehr Menschen mit einem Messer getötet? Bei Schusswaffen gibt es dutzende Fälle allein in den letzten Jahren. Mit einem Messer ist mir kein einziger Fall bekannt.
Zu Michael K.
„Man kann auch mit einem kleinen Fiat 500 mit Vollgas in eine
Menschenmenge fahren und viele Menschen töten:“
Freilich - und nun: Wann und wo so geschehen, dass ein kleiner
Fiat 500 zu vergleichbaren Fahrmanövern wie bei Ikea verleitet
hat ?
@Harald V. und Günter S.: Dass wir uns nicht falsch verstehen: Ich verachte solche PS Protze und fahre selbst ein eher "schmal motorisiertes" aber dafür sparsames Auto. Für Fahranfänger macht es Sinn die Leistung zu begrenzen. Worauf Ihre Kommentare aber abzielen, wäre ein Verlaufsverbot von Autos ab einer bestimmten Leistungsklasse, und da bin ich aus Gründen der Übergriffigkeit dagegen: Wo fangen Sie an, wo hören Sie auf? Der eine kauft einen übermotorisierten Bugatti, der nächste bohrt seinen 4x4 Weltreise-Camper auf. Der nächste will ja eh nur auf die Rennstrecke. Da kommen Sie schnell von einer Sonderregelung zur nächsten. Irgendwann muss man auch mal konstatieren, dass Deutschland eh schon überreguliert ist. Wenn einer meint, mit einem 600 PS Auto herumfahren zu müssen, soll er das meinetwegen machen, so lange er/sie sich an die Verkehrsregeln hält und keiner zu Schaden kommt. Falls doch - wie in diesem Fall geschehen - dann sollte die Justiz mit voller Härte richten. 5 Jahre Haft sind da in meinen Augen sogar noch wenig.
Abschließend:
Durch das „richten mit voller Härte“ (ob 5 oder 7 oder 10 Jahre kann
dahingestellt bleiben) wird die 21-jährige junge lebenslustige Frau
(wie andere Opfer von technisch so ermöglichter Raserei) nicht
mehr lebendig
@Günter S.: Auch mir tut es um die junge Frau und ihre Angehörigen Leid. Und natürlich macht ein (wenn auch als gerecht empfundener weil härterer) Richterspruch niemanden wieder lebendig.
Das Dilemma der Verbote ist jedoch: Wenn man nun alle Tötungsdelikte, die jemals in Deutschland aufttraten, analysieren würde und durch konsequente Verbote versucht, diese künftig zu verhindern, wird man es wohl dennoch nicht schaffen. Ich vermute nicht mal ansatzweise: (edit/mod/NUB 7.2/bitte sachlich bleiben) wie den Fahrer des Unfallwagens wird es leider immer geben. Und gerade diese Spezies ist sehr kreativ in der Umgehung von Verboten. Da hätte man eher noch eine Chance durch rechtzeitigen Entzug der Fahrerlaubnis bei wiederholt auffälligem Fahrverhalten (egal mit welchem Fahrzeug). KI-Systeme zur Überwachung unseres Fahrverhaltens in Kombination mit unserer aktuellen Gemütslage könnten hier in Zukunft Besserung herbeiführen. Geschwindigkeitsüberschreitungen auf öffentlichen Straßen werden dann eh der Vergangenheit angehören.
Möchte mal einen - für das Autoparadies Deutschland wohl schrägen - Gedanken formulieren. Warum frägt eigentlich niemand nach der moralischen Verantwortung des Autoherstellers, des Händlers, des Fahrzeughalters für dieses zur Waffe gewordenes Geschoss? Dieses Ding hat doch mit dem Gebrauchsgegenstand Auto - das auch ich mit Leidenschaft nutze - wenig bis nichts zu tun.
Na das ist doch Blödsinn, wenn ich meinen Thermomix auf jemand werfe muss ich damit rechnen dass er getötet wird. Wenn ich eine Waffe auf jemanden abfeuere muss ich damit rechnen das derjenige getötet wird. Wenn ich mit dem Auto unverantwortlich rase muss ich damit rechnen dass bei einem Unfall jemand getötet wird.
Man nimmt das dann billigend in Kauf und jeder ist selbst für seine Handlungen verantwortlich, sei es töten mit einer Waffe, Auto oder sonstigen Gegenständen. Das kann ich nicht auf die Hersteller verschieben. Was soll das denn?!
Jeder Amoklauf wäre dann auch die Schuld der Hersteller und nicht des Amokläufers...
Den deutschen Michel kann man nicht gerade als Rebell bezeichnen, er lässt sich gerne die Butter vom Brot nehmen. Nur auf der Autobahn glaubt er, die Sau rauslassen zu müssen, weil das angeblich die große Freiheit ist.
Die Politik als eigentlicher Verantwortlicher, macht um der Wählerstimmen willen diesen gefährlichen Schwachsinn mit und die deutsche Autoindustrie liefert nur das, was nachgefragt wird, teuer und maßlos übermotorisiert. Es wäre für die Politik ein Leichtes zu sagen: Ab morgen gilt Tempo 130. Alle Fahrzeuge, die nicht innerhalb von 2 Jahren per Softwareupdate auf diese Maximalgeschwindigkeit gedrosselt werden, verlieren ihre Zulassung.
China wird, wenn der eigene Markt gesättigt ist, seine Elektroautos auch nach Europa liefern und dann darf sich die deutsche Autoindustrie, wenn sie immer noch auf Geschwindigkeit statt auf Komfort zu erschwinglichem Preis setzt, warm anziehen.
Einerseits - wen interessiert moralische Verantwortung? Andererseits kann ich Ihnen Dutzende von Gegenständen nennen, die man zweckentfremdet benutzen kann.
Oder auch gleich der des Gesetzgeber. PS-Obergrenzen - Fahrzeuge, die mehr haben, dürfen nur auf speziellen Rennstrecken gefahren werden. Ist aber illusorisch, weil's dem Geschäft schadet.