Augsburger Zoo präzisiert nach Kritik Aussage zur Pavian-Abgabe
Erst teilte Direktorin Jantschke mit, die Affen seien ausschließlich zur Zeugung von Nachwuchs abgegeben worden. Davon ist nicht mehr die Rede.
Nachdem sowohl die Stadt Augsburg als auch die Stadtratsfraktionen von CSU und Grünen Zoodirektorin Barbara Jantschke für die Abgabe zweier Paviane an das Deutsche Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen kritisiert haben, hat sich der Zoo nun erneut an die Öffentlichkeit gewandt. Auf Facebook teilten die Verantwortlichen mit, dass die abgegebenen Männchen weder für Tierversuche noch primär als Zuchtmännchen eingesetzt würden. "Die Zucht der dortigen Paviane wird durch Hormon-Implantate, die zur Verhütung beitragen, verhindert", heißt es in der Erklärung. Stattdessen trügen die Paviane maßgeblich dazu bei, die Sozialstruktur und die Gruppendynamik innerhalb der Göttinger Primatengruppe zu normalisieren. Laut Aussagen des DPZ sollen die zwei Paviane die Haremsstruktur wiederherstellen (wir berichteten).
Zoo Augsburg gibt unterschiedliche Erklärungen zu Pavian-Übermittlung ab
Der Zoo hatte in der Vergangenheit auch auf Anfrage unserer Zeitung erklärt, dass die Göttinger Einrichtung die Paviane angefragt habe, um ihre Zuchtgruppe neu aufzustellen, die zu dieser Zeit ohne Zuchtmännchen gewesen sei. Die Nachfrage unserer Redaktion, ob sich der Zoo schriftlich habe versichern lassen, dass die Paviane ausschließlich zur Zeugung von Nachwuchs herangezogen würden, bejahte der Zoo damals. Gerade die Tatsache, dass Nachkommen der Affen für Tierversuche eingesetzt werden könnten, hatte öffentlich aber für erheblichen Gegenwind gesorgt. Auf Facebook präzisierte der Zoo zwischenzeitlich seine damaligen Aussagen, indem er einen alten Post kurzfristig verbarg. Nun ist er wieder zu finden.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Der wiederholte Hinweis, dass "sich der Zoo schriftlich habe versichern lassen, dass die Paviane ausschließlich zur Zeugung von Nachwuchs herangezogen würden" wirft auch die Frage auf, was so eine Zusicherung im Falle der Nichteinhaltung tatsächlich wert ist. Hätte der Zoo dann überhaupt noch eine Möglichkeit, rechtzeitig einzugreifen?
Es ist immer wieder erfrischend, wenn sich Laien, einschl. der Stadt, mit "fundierten und fachlichen" Äußerungen in die Öffentlichkeit wagen um mitzuteilen, was ihrer Meinung nach richtig wäre.
Sie machen das doch auch, obwohl auch Sie zu den Laien gehören.
Mir fehlt in der ganzen Debatte etwas die Sicht auf dieses Forschungszentrum. Was genau wird denn dort gemacht? Ich bin beim Thema Tierversuch zwiegespalten. Grundsätzlich würde ich Tierversuche ablehnen, ich schließe aber nicht aus, dass es Forschungszwecke gibt, bei denen leider nur auf diesem Weg notwendige Informationen gewonnen werden können, ohne am Menschen zu experimentieren. Das ganze ist eine moralische und ethische Gratwanderung. Aber wenn z.B die Behandlung von Krebs nur am Primaten erforscht werden könnte, ohne Menschen zu gefährden, würde ich es durchaus als legitim ansehen, wenn sichergestellt ist, dass den Tieren so wenig Leid wie möglich zugeführt wird.
https://www.dpz.eu/de/startseite/einzelansicht/news/paviangruppe-am-dpz-bekommt-zwei-neue-maennchen.html
Es gibt in Göttingen die besagte Zuchtgruppe, die Zuchtmännchen benötigt hat. Die Aussage von Frau Jantschke ist sehr eindeutig: "...dass die abgegebenen Männchen weder für Tierversuche noch primär als Zuchtmännchen eingesetzt würden". Die beiden Männchen werden NICHT für Tierversuche eingesetzt und die beiden Männchen werden auch nicht PRIMÄR als Zuchtmännchen eingesetzt. ABER: Sekundär werden sie eben doch zur Zucht von Nachkommen eingesetzt, die dann wiederum für Tierversuche eingesetzt werden. Es gibt nun einige Argumente für eine Abgabe der Tiere und auch dagegen. Unsachliches Geplärre bringt nichts.
Was ich für viel bedenklicher halte, ist das seit Jahren doch immer fragwürdigere handeln von Frau Jantschke. Sie mag durchaus über fundiertes Wissen verfügen. Ihr allerdings sehr diktatorischer Führungsstil schadet dem Zoo seit vielen Jahren. Ein Miteinander von Direktorin und den Bediensteten - seien es in der Administrative oder unter den Pflegern - dominieren Missklänge und erhebliche Frustration. Die Chefin entscheidet und lässt weder Diskussionen, noch Anmerkungen und schon gar keine Hilferufe zu. Ich rate jedem Zoobesucher einmal in einer ruhigen Minute die Bediensteten offen und ehrlich anzusprechen. Sie werden staunen, was sie da erfahren können. Und nein, es ist keine Wichtigtuerei von mir, es ist die bittere Realität, die ich als regelmäßiger Zoobesucher erlebe.
Meine Hoffnung ist es, dass mit der zweifelhaften Abgabe der beiden Paviane endlich die Arbeit der Direktorin genauer betrachtet und hinterfragt wird. Es ist Aufgabe der Stadt endlich ihrer Verantwortung nachzukommen!
Was soll man da sagen? Was und wem soll man noch glauben?