Plus Etliche witterungsbedingte Sperrungen im Dezember waren unvermeidlich, einige aber überzogen. Es liegt an den Bürgern, mehr Entscheidungsfreiheit einzufordern.
Anfang Dezember "versank" Augsburg im Schnee, die Stadt sperrte öffentliche Einrichtungen rigoros ab. Diese Entscheidung fiel keinem in der Verwaltung leicht. Jedem ist klar, dass Online-Unterricht für Eltern wie Kinder eine Herausforderung ist. Auch macht es niemandem eine Freude, trauernde Angehörige vor verschlossenen Friedhöfen stehenzulassen oder Schwimmern den Zugang zum Hallenbad zu verwehren. Trotzdem waren die Schließungen in zweierlei Hinsicht bedenklich: Zum einen sagten sie viel über den schlechten Zustand Augsburger Gebäude aus. Schließlich sperrte die Stadt München trotz stärkerer Schneelasten weder Schulen noch Hallenbäder.
Zum anderen offenbarten sie ein fehlgeleitetes Verständnis von dem, was den Bürgern zuzutrauen ist und was nicht. Wegen beträchtlichen, aber keinesfalls rekordverdächtigen Schneefalls sperrte die Stadt ganze Waldgebiete ab und untergrub so die Möglichkeit eigenverantwortlicher Entscheidungen. Ja, nach Schnee und Wind besteht ein erhöhtes Risiko von Astbrüchen und umstürzenden Bäumen. Letztlich sollte aber ein Besuch des Stadtwaldes der persönlichen Einschätzung jeden Bürgers überlassen werden. Es ist ein Trend, der sich abzeichnet. Im Sommer beispielsweise untersagte die Stadt ihren Bürgern sogar das Gießen städtischer Bäume und begründete dies mit potenzieller Unfallgefahr und versicherungsrechtlicher Bedenken.
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Eigenverantwortung für Schüler und Lehrer? Die beurteilen dann selbst, ob das Dach hält oder die Bäume im Pausenhof den Schnee tragen?
Oder die Schwimmbadbesucher messen die Schneehöhe und entscheiden selbst, ob es ihnen das Bad wert ist vom Dach erschlagen zu werden?
Dieser libertäre Unsinn lenkt nur davon ab, dass es Geld kosten würde in vorsorgliche Räumung der Dächer, Sanierung und Neubau zu investieren. Kein Wunder bei der Kassenlage der Stadt Augsburg, dass es in München besser lief.
"Vielmehr liegt es im Ermessensspielraum jeden
Bürgers, ob er sich einer Risikosituation aussetzt
oder nicht . . . . .
Geht etwas schief, liegt es aber an einem selbst,
die Folgen zu tragen."
Denkweise eines jeden betroffenen Bürgers und
- nicht zu vergessen - der Staatsanwaltschaft /
Justiz ? Doch eher nicht : - )
Äußerung (wohl nicht grundlos) zur Denkweise wohl so mancher
Bürger von dem in „Schnee und Sturm: Hat Augsburg es mit den
Sperrungen überzogen?“ - letzter Absatz - zitierten Rechtsanwalt:
„Die Menschen sind rechtsempfindlicher geworden: Viele sehen:
Da ist ein Geschäft zu machen, früher war man konzilianter.
Deshalb sicherten sich auch Kommunen früher ab.“
Maximale Eigenverantwortung hat der Nutzer des ÖPNVs nach 20:00 Uhr auf dem Königsplatz. Niemand in der Stadtverwaltung scheint es zu interessieren, wenn das Haltestellendreieck als Treffpunkt für eventuell gewaltbereites Klientel missbraucht wird, das sich in größeren Menschentrauben sammelt.
Es ist wirklich Pech, wenn man im Wald von einem schneebelasteten abbrechenden Ast erschlagen wird. Das Risiko kann man zumindest stark reduzieren, wenn man sich umsichtig bewegt und sich die Bäume anschaut, unter denen man durchläuft. Von dem genannten Klientel weiss man, das es mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Messer in der Tasche herumläuft, hat aber keine Möglichkeit, plötzliche Gewalt vorauszusehen.