Der Augsburger Rathausplatz wird zu einem Lichtermeer
Plus Rund 7500 Menschen demonstrierten auf dem Rathausplatz gegen Rechtsextremismus. Die Kundgebung unterschied sich von der Großdemo vor wenigen Wochen.
Vielleicht ist dies einer der ergreifendsten Momente, die der Rathausplatz in Augsburg bislang erlebt hat. Tausende Menschen zücken in der Dunkelheit ihre Smartphones und Taschenlampen, halten Lampions in die Höhe und schwenken die Lichter zum Lied "Imagine", das die Künstlerin Hanna Sikasa auf der Bühne am Verwaltungsgebäude singt. Fast könnte Romantik aufkommen, wäre der Hintergrund nicht so bitterernst. Erneut hat das Bündnis für Menschenwürde gemeinsam mit weiteren Veranstaltern eine Kundgebung gegen Rechtsextremismus organisiert. Wenn auch der Inhalt derselbe war - das Ereignis unterscheidet sich deutlich von der vorausgegangenen Protestaktion in Augsburg.
Als "Lichtermeer" war die Kundgebung am Sonntagabend im Vorfeld angekündigt worden. Und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeglichen Alters haben sich einiges einfallen lassen, um den Rathausplatz zum Leuchten zu bringen. Nina Pröll und Ehemann Christoph etwa haben extra eine aufwendige Konstruktion mit Regenschirmen gebastelt. Um die Holzverlängerungen hat das Paar aus Augsburg Lichterketten gewickelt, unter den Schirmen, die über die Menschenmenge hinweg ragen, baumeln leuchtende Quallen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Mit viel Gratis-Mut konnte man sich am Sonntag ein schönes Sophie-Scholl-Gefühl abholen. Der Moralismus sagt: Ich bin der Gute - der Andere ist der Böse. Die Probleme mit der unkontrollierten Masseneinwanderung werden nicht verschwinden - da helfen auch keine "Augsburg ist Bunt"- Schilder.
Was hat jetzt diese Demo mit einer eingebildeten unkontrolliertem Masseneinwanderung zu tun?
Könnte es sein, dass es mit einem unkontrollierten Moralismus zu tun hat?
Ein Lichtermeer - Und was folgt für die Praxis?
Solange sich politisch und wirtschaftlich keine Veränderungen zeigen, so lange ist solch eine Demonstration ein schönes aber wahrscheinlich nutzloses Ereignis. Schön anzusehen, nur in bzw. für die Praxis unvollkommen. Es wird an der Wahlurne gewählt; und ist bzw. bleibt der Wählende unzufrieden mit z.B. den politischen Gegebenheiten, da die Politikerinnen und Politiker scheinbar sich nicht bewegen, so wird seine Wahl eindeutig ausfallen!
Es ist allmählich langweilig, immer mit dem unzufriedenen Wähler an der Wahlurne zu drohen. Vor allem das blaue Fünftel, das immer glaubt, für alle zu sprechen, macht das ja recht gerne. Aber wie Sie sagen – an der Wahlurne wird entschieden, und auch wenn eine Lichternacht keine messbaren Ergebnisse hat – wer sich gegen den Druck von extrem rechts stemmt, sieht dass er nicht allein ist, und das ist ein großartiges Gefühl.
@ VonMaria Reichenauer
Wenn Sie einen Blick nach Osten richten, so hätten Sie erkannt, dass schon wieder ein AfD-Angehöriger als Bürgermeister im sächsischen Großschirma gewählt wurde. Ein "großartiges Gefühl" ist nichts Wert im Verhältnis zur tatsächlichen Stimmabgabe an der Wahlurne. Und diese basiert auf der Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit der Wähler.
@Franz X.
Tja, und was der neue Bürgermeister für ein Herzchen ist, weiß sogar der "Merkur".
https://www.merkur.de/politik/sachsen-radikal-afd-buergermeister-grossschirma-rolf-weigand-rechtsextremismus-junge-alternative-wahlen-zr-92869492.html
Und Focus online geht noch weiter: https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/neuer-b%C3%BCrgermeister-gew%C3%A4hlt-in-gro%C3%9Fschirma-kommt-nach-afd-sieg-ein-furchtbarer-verdacht-wieder-hoch/ar-BB1jiJRk
Ich bin mir nicht sicher, ob man die Wahl dieses Bürgermeisters als besonders positives Zeichen werten und als besonderen Erfolg feiern muss. Da ist ein bitterer Nachgeschmack dabei.
Irgendwie scheinen Sie die Gefährlichkeit der Sache, die Ernsthaftigkeit bzw. überhaupt den Grund nicht zu verstehen, verstehen zu wollen. Das Urproblem, das durch die Wählenden immer wieder umgesetzt wird, scheint Ihnen vollkommen fremd zu sein bzw. scheine Sie zu ignorieren. Auch eine Art den Kopf in den Sand zu stecken. Nur mit Wunschdenken wird sich diese derzeitige Politik nicht ändern. Und ändert sich die Politik nicht, so wird der Wählende seine Meinung bei Wahlen kund tun; siehe Sachsen.
@ Franz X.
"Es wird an der Wahlurne gewählt; und ist bzw. bleibt der Wählende unzufrieden mit z.B. den politischen Gegebenheiten, da die Politikerinnen und Politiker scheinbar sich nicht bewegen, so wird seine Wahl eindeutig ausfallen!"
So dumm ist der deutsche Bürger nicht. Was ab 1933 geschehen ist sitzt in unserer Gesellschaft noch sehr tief. Auch wenn der Eine oder Andere sich von den Unzufriedenen beeinflussen lässt wird sich das nicht ändern.
Dafür stehen die ganzen Bewegungen für Menschenrechte und gegen Rechts.
Im Übrigen ist der Aufwärtstrend der AfD längst gebremst.
Was den neuen Bürgermeister in Großschirma betrifft gibt es wahrlich keinen einzigen Grund darauf auch noch stolz zu sein. siehe auch hier:
https://taz.de/AfD-Buergermeister-in-Sachsen/!5993534/
@Franz X.
Mir ist die Gefahr von rechts sehr wohl bewusst. Sie sprechen immer davon, dass sich die Politik ändern muss. Wenn eine Politik, wie sie von der AfD propagiert wird, aber nicht richtig ist, ist es dann richtig, deren Weg einzuschlagen? Sind wir schon so weit, dass eine 20%-Partei für ein ganzes Volk spricht? Genau deswegen sind diese Veranstaltungen wichtig, um zu zeigen, dass es auch eine andere Auffassung gibt. Mir ist es nicht so wichtig, ob wir eine konservative oder eine fortschrittliche Regierung haben, solange sie auf der Basis des Grundgesetzes agiert. Dass die AfD sich davon immer mehr entfernt, ist mittlerweile bekannt. Sie sprechen immer davon, dass sich die Politik ändern muss. Dann erklären Sie doch einmal, in welche Richtung sich die Politik ändern muss, nur zu sagen, DASS sich etwas ändern muss, das reicht nicht.
7500 Leute in einer 400.000-Einwohner-Stadt?
Ziemlich dürftig.................................
Das ist immer eine Frage des Standpunkts. Für die, die da waren, war es sicher eine gute Erfahrung. Wer so eine Veranstaltung in Misskredit zu ziehen versucht, zeigt deutlich, dass er nicht zu denen gehören will, die sich gegen extrem rechts stemmen. Weil er auf dem rechten Auge blind ist oder sich selbst am rechten Rand verdrahtet.
Ihre Aussage ist eine von 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Nach Ihrer Logik also unbedeutend.
Raimund Kamm
Danke Augsburg. Ich bin froh in der Stadt zu leben
Bravo Augsburg! Wir haben Licht gemacht für "Liebe statt Hass!".
Raimund Kamm