Streit um Nahverkehr: OB Eva Weber verteidigt die Stadtwerke
Plus Die OB sieht keine andere Chance als eine Ausdünnung im ÖPNV-Takt in Augsburg. Die Kritik am Stadtwerke-Geschäftsführer wird lauter. Dessen Posten wird bald frei.
In der Debatte um die angekündigten Verschlechterungen im öffentlichen Nahverkehr hat sich nun auch Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) zu Wort gemeldet. Sie könne den Unmut der Bürgerinnen und Bürger verstehen, die erst vor Kurzem Preiserhöhungen von rund zehn Prozent hinnehmen mussten und gleichzeitig nicht das Angebot hätten, das sie brauchen, sagte Weber am Mittwoch auf AZ-Anfrage. Dennoch nimmt sie die Stadtwerke in Schutz - mit einer Einschränkung.
Der Personalmangel sei, so Weber, die auch Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke ist, derzeit bei vielen Verkehrsbetrieben enorm: Manche Städte hätten ebenfalls Takteinschränkungen vorgenommen, weil hohe Krankenstände in Verbindung mit Personalknappheit für Probleme sorgen. Augsburg versuche, das Angebot so gut wie möglich zu erhalten. Mehr sei auch aufgrund der Schwierigkeiten bei der Akquise neuer Fahrerinnen und Fahrer aber nicht drin. Hinzu komme, dass aufgrund von Baustellen wie in der Karolinenstraße und Schmiedberg Tramlinien wegfielen, die in diesem Fall durch zwei Busse ersetzt werden müssten. "Allein hier brauchen die Stadtwerke zwei anstatt eines Fahrers", so Weber.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Vielleicht hoffen die Stadtwerke auf das 49- Euro Ticket, mit dem dann Bund und Land für die unvermeidlichen Betriebskostendefizite im ÖPNV aufkommen. Mir ist immer noch schleierhaft, wie bei einer bundesweiten ÖPNV- Flatrate der Betrieb von extrem unrentablen Linien unterbunden wird.
Aber sein wir einmal ehrlich, die Ausdünnung des Fahrplans ist für die Stadtwerke sogar profitabel. Fahrzeuge, die seltener unterwegs sind, verursachen weniger Werkstatt- und Energiekosten. Eine feine Aurede, dass das Personal krank im Bett liegt, hat man ja.
>> Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Casazza habe sie als Aufsichtsratschefin vor zwei Wochen im Rahmen eines Jour fixe von der neuerlichen Verschlechterung in Kenntnis gesetzt, so Weber. Was sie kritisiert ist, dass er danach weder den Wirtschaftsreferenten noch die Stadträte informiert hatte. <<
Hatte man die Stadtwerke nicht auch deshalb in eine GmbH umgewandelt, damit der Informationsfluss stets nur an den OB als Vertreter des Gesellschafters geht?
Oder wurde der Geschäftsführer rechtlich wirksam zur Informationsweitergabe an die Stadträte (damit faktisch die Allgemeinheit) ermächtigt? AZ bitte nachfragen!
Es hat früher die „Strukturen“ doch wahnsinnig genervt, dass über den öffentlichen Werkausschuss stets alle Details an die Öffentlichkeit gingen.
Mit dem Fahrrad ist man in der Stadt am schnellsten, nur ist Augsburg leider eine Autofahrerstadt und die Faurradweginfrastruktur ist miserabel.
Dann sollte man seitens Stadt und Stadtwerke so ehrlich sein, und sagen, dass es auf absehbare Zeit eben nur ein ÖPNV-Basisangebot für diejenigen gibt, die darauf angewiesen sind. Gleichzeitig bitte darauf verzichten, den Autoverkehr durch Maßnahmen wie Umwandlung von Straßen in Fahrradstraßen, Wegfall von Parkplätzen usw. zu gängeln. Es kann nicht sein, dass man die Leute einerseits quasi zum Umsteigen zwingen will, andererseits dann nur ein Sparangebot beim ÖPNV bietet, und das zu Mondpreisen.
Welche faktische Einschränkung haben denn Autofahrer aktuell in Augsburg durch Autostraßen? Autos können weiter mit 30 km/h fahren, sie müssen nur dulden, dass 2 Fahrräder nebeneinander vor ihnen fahren. Eine Fahrradstraße, die nicht für Autofahrer frei ist, gibt es in Augsburg doch gar nicht.