Deutschlands Waffenrecht gilt als streng – doch die Kontrollen sind lückenhaft
Das Waffengesetz in Deutschland gilt als sehr streng. Dennoch kommt immer wieder die Frage auf: Könnten Morde wie die in Langweid verhindert werden?
Die meisten Verbrechen in Deutschland werden mit illegalen Waffen begangen. Regelmäßig erschüttern aber auch Taten das Land, bei denen die Mörder ihre offiziell angemeldeten Waffen von zu Hause mitbringen: Hanau, Kusel, Hamburg – und jetzt Langweid.
Im Fall Gerhard B. hat das Landratsamt rein rechtlich wohl nichts falsch gemacht. Trotzdem oder gerade deswegen sind viele Bürgerinnen und Bürger verunsichert. Ein Waffenrecht, das es erlaubt, dass ein Besitzer potenziell tödlicher Waffen über 35 Jahre lang nicht zu Hause kontrolliert wird, kann man nicht anders nennen als: lückenhaft.
Psychologisches Gutachten von jedem Waffen-Anwärter
Eine regelmäßige Überprüfung am PC, ein Blick ins Vorstrafenregister, kann die Vor-Ort-Kontrolle nicht ersetzen. Wenn Beamte bei einem Waffenbesitzer klingeln, bekommen sie einen unmittelbaren Eindruck: Wirkt er verantwortungsvoll, bewahrt er seine Waffen ordnungsgemäß auf? Macht er einen psychisch stabilen Eindruck? Auf die überwältigende Mehrheit der Waffenbesitzer trifft das zu. Und natürlich garantiert ein Hausbesuch keine Sicherheit. Doch es darf nicht sein, dass die schwarzen Schafe, die potenziell Kriminellen, erst auffallen, wenn sie ein Verbrechen begehen. Ebenso sinnvoll wie regelmäßigere Kontrollen – für die es entsprechend auch mehr Personal braucht – ist der Vorschlag von Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Sie will künftig von jedem Anwärter auf eine Waffenerlaubnis ein psychologisches Gutachten einfordern. Zu viel verlangt ist das nicht.
Die Diskussion ist geschlossen.
,,Im Fall Gerhard B. hat das Landratsamt rein rechtlich wohl nichts falsch gemacht".
Aber warum ist von der Polizei kein Hinweis an das Landratsamt gekommen, dass da etwas am ,,hochkochen" ist?
Wenn eine Trunkenheitsfahrt festgestellt wird, wird das ja auch gemeldet und der Jagdschein ist weg.
Das Proplem könnte mann ganz einfach lösen.
Kein Sportschütze dürfe zuhause Munition haben. Ausgabe nur im Schützenheim unter Aufsicht, dann hätten die schonmal wertlose Waffen zuhause. Bei Jägern oder Forstwirtschaft die Waffen haben geht das warscheinlich nicht.
So ist dieses "Proplem" bestimmt nicht lösbar. :) Hier gibts auch nichts zu lösen weil es nämlich kein besonderes Problem gibt.
Dann wissen Terroristen/organisiertes Verbrechen/sonstige Kriminelle sofort, wo sie ein ganzes Waffenarsenal samt Munition auf einem Haufen finden. Klasse Idee…
Kein Land in ganz Europa hat je ernsthaft so einen Schwachsinn diskutiert. Nur die Deutschen sind mal wieder die weltfremden Irrläufer, die permanent alles überregulieren und überwachen wollen, und dabei 3-mal mehr Probleme schaffen als sie lösen.
Jo B: Herr H. schrieb explizit nur von der Munition, die Waffen bleiben Zuhause. Bitte genau lesen bevor man gleich von Schwachsinn schreibt.
Immer wieder interessant, wie verzweifelt hier einige um ihren Waffenbesitz bangen.
Verzweifelt sind eher die plumpen Scheinargumente, mit denen ein bestimmtes Klientel den Legalwaffenbesitz (und am liebsten noch vieles mehr) einzig und allein aus ideologischer Verblendung verbieten will.
So auch hier:
Jeder Täter könnte umproblematisch einige einzelnen Patronen abzweigen, Sicherheitsgewinn ist offensichtlich Null.
Sogar bei der Bundeswehr hat sich fast jeder zweite "Souvenier" mitgenommen, obwohl dort die Überwachung noch deutlich drastischer war.
Wenn man die Legalwaffenbesitzer weiter rund um die Uhr gängelt, werden viele Jäger abends wohl bald lieber Netflix schauen - man darf gespannt sein, wer die völlig außer Kontrolle geratenden Wildbestände dann reguliert. Der Staat kann das nicht leisten...
Deutschland schon ein extrem strenges Waffenrecht, insbesondere im Vergleich zu unseren Nachbarländern.
Dass sich solche Vorfälle trotzdem nicht verhindern lassen zeigt gerade eben, dass scharfe Waffengesetze nicht zu mehr Sicherheit führen, weil man schlicht nicht alles und jeden rund um die Uhr überwachen kann.
Selbst wenn man alle Waffen mit einem Fingerschnipp wegzaubern könnte, würde dies nichts ändern, weil die Täter dann auf andere Tatmittel ausweichen.
100% Zustimmung. Aus fast jedem Alltagsgegenstand lässt sich eine Mordwaffe basteln. Der das Verbieten von Schusswaffen senkt vielleicht das Risiko eine Mordes, reduziert es aber nicht auf Null. In einem Schützenverein sollten alle auf psychisch labile Mitglieder achten.
Jeder kann nur in seinem sozialen Umfeld darauf bedacht sein, dass niemals ein unbeherrschbarer Konflikt ausbricht. Man sollte niemals drohen, jemanden lächerlich machen, in die Enge treiben oder sonst irgendeine Form der psychischen Gewalt anwenden. Deeskalation ist immer der bessere Weg.
Wenn jemand in einer scheinbar ausweglosen Situation den Kopf verliert, ist an Gewalttaten alles denkbar.
<<Deutschlands Waffenrecht gilt als streng – doch die Kontrollen sind lückenhaft >>
Und da wissen sie, liebe Kommentatorin, warum?
Was ist das?
(edit/mod/NUB 7.3)
Hätten Sie die vorangegangen Artikel zu dem Fall gelesen, wüssten Sie es. Nachschlagen kann auf der AZ-Homepage übrigens ganz leicht.
<< Die meisten Verbrechen in Deutschland werden mit illegalen Waffen begangen >>
Waren die Waffen hier illegal?
(edit/mod/NUB 7.3) Ein Waffenrecht lückenhaft zu nennen, nur weil nicht zuhause geprüft wurde entbehrt jeglicher Substanz. Was hätte denn geprüft werden solle? Aufbewahrung? Möglich, spiegelt aber nur eine Momentaufnahme wieder. Wie wirkt jemand als verantwortungsvoll bzw. wie wenn nicht? Nicht zu beantworten. Macht er einen psychisch stabilen Eindruck? Wer soll das beurteilen? Ein Laie vor Ort? Wer ist potentiell kriminell? Und wie wird dies bewertet? Und durch wen bewertet? Und der Vorschlag unserer Innenministerin? Pures Wählergeplänkel und nichts dahinter. Wenn psychologisch begutachtet, dann wann, wer beurteilt und vor allen Dingen: Psychologische Test sind in ihren Auslegungen nicht qualifizierbar, da individuell und immer subjektiv. Nicht mal ein 100%iges Waffenverbot würde in der Praxis etwas bringen, da nicht anwendbar, nicht prüfbar und letzlich würde es den potentiellen Straftäter in keiner Weise interessieren. Einzig und allein die offiziellen Waffenträger wären wieder die Dummen!
Die „ Dummen“ sind die Angehörigen der Opfer, die traumatisiert sind